Rund 100 Obdachlose täglich in Hilfszentren der „Wanteraktioun“

Rund 100 Obdachlose täglich in Hilfszentren der „Wanteraktioun“
(Jean-Claude Ernst)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die klirrende Kälte macht auch vor Luxemburg nicht Halt. Nicht jeder hat jedoch das Glück, dem Treiben der Jahreszeit von zu Hause aus, in einem kuscheligen Bett und mit einer anständigen Mahlzeit, zuzuschauen. Die fleißigen Mitarbeiter bei der "Wanteraktioun" wollen auch den weniger Bemittelten diese Möglichkeit bieten.

Die „Wanteraktioun“ wird vom Roten Kreuz, der Caritas und „Inter-Actions“ sowie dem Familienministerium organisiert. Vom 1. Dezember bis zum 31. März bietet sie Obdachlosen eine Übernachtungsmöglichkeit, auch eine warme Mahlzeit können die Hilfsbedürftigen bekommen.

In diesem Jahr haben bisher im Schnitt 100 Personen täglich im „Centre d’accueil de nuit“ auf Findel übernachtet, darunter auch Familien. 180 Menschen können hier aufgenommen werden, bei Bedarf kann die Unterkunft auf bis zu 200 Betten aufgestockt werden. Das Tageszentrum der „Wanteraktioun“ befindet sich in Bonneweg und ist von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Hier können die Menschen – rund 150 sind es täglich – eine warme Mahlzeit zu sich nehmen.

Acht Prozent der Obdachlosen stammen aus Luxemburg, 71 Prozent aus anderen europäischen Ländern und 16 Prozent aus Afrika. „Manchmal kommen mehr Menschen, manchmal weniger. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist die Zahl der Hilfsbedürftigen um 20 pro Nacht gestiegen. Auch in die Tageseinrichtungen kommen mehr Menschen als noch vor einem Jahr“, gibt Stéphanie Goerens, die Pressesprecherin des Familienministeriums, gegenüber dem Tageblatt an.

Auch Hunde erlaubt

Ein warmes Plätzchen bekommen auch Fellnasen. Viele Obdachlose leben zusammen mit ihren Hunden auf der Straße. Ihren pelzigen Begleitern wird der Zutritt in die Aufnahmeeinrichtungen nicht verwehrt.

„Diesen Winter haben bislang zwei Hunde in den Einrichtungen auf Findel übernachtet“, erzählt Ute Heinz, die Verantwortliche des „Département accueil d’urgences der Caritas“. „Große Hunde müssen einen Maulkorb tragen. Die Vierbeiner dürfen jedoch nicht mit ihrem Herrchen im Schlafsaal übernachten. Sie verbringen die Nacht in einem kleinen Raum.“

In diesem Jahr sind bereits 23 Menschen, vorwiegend Obdachlose und Flüchtlinge, in Europa draußen in der Kälte erfroren (Link). Initiativen wie die „Wanteraktioun“ sind somit wichtiger denn je.