RTL-Affäre um Enrico Lunghi kocht weiter

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Auch am Donnerstag beschäftigte die sog. Affäre Lunghi, die mittlerweile zu einer RTL-Affäre geworden ist, die Bertelsmann-Tochter auf Kirchberg.

So kam es am Nachmittag erneut zu einer Sitzung zwischen der Direktion und der Delegation des Hauses. Bis Redaktionsschluss wurde allerdings nicht über die Sitzung kommuniziert.

Das Thema wurde dem Vernehmen nach auch im Ministerrat besprochen. Staatsminister Xavier Bettel verlangt Aufklärung; in diesem Kontext hat er am Mittwoch Regierungskommissar Jean-Paul Zens damit beauftragt, das Thema während einer kommenden Verwaltungsratssitzung von CLT-UFA zur Sprache zu bringen.

„Nous nous sentons dans l’obligation de réagir“

Dies teilte Bettel, so Kabinettschef Paul Konsbruck, seinen Regierungskollegen gestern während des Ministerrates mit. Das Luxemburger Wort publizierte gestern eine nicht veröffentlichte Stellungnahme der Mannschaften von RTL Télé Lëtzebuerg, die auf den 16. November datiert ist und in der es u.a. heißt: „les remous de l’affaire Lunghi/Schram continuent d’entacher la réputation de sérieux et d’objectivité des différentes rédactions de RTL et nous nous sentons dans l’obligation de réagir.“ Die Geste von Lunghi sei zwar nicht zu verteidigen, allerdings werfe das Benehmen der RTL-Direktion Fragen auf.

„Pourquoi pousser au scandale médiatique …?“

In dem – wie gesagt – nie öffentlich verbreiteten Schreiben wird u.a. gefragt „pourquoi pousser au scandale médiatique …?“ und „pourquoi avoir désavoué tous les échelons intermédiaires …?“. Dieser unverblümten Kritik an der Direktion wird hinzugefügt, die Affäre sei ohne Konsultation, ohne Abstand und ohne elementare Vorsicht angegangen worden. Eine Reaktion sei dringend notwendig, so „les équipes RTL Télé Lëtzebuerg“ in dem internen Schreiben, das an RTL Group versandt wurde. RTL Group hat nun einen internen Prüfer eingeschaltet, während die Konzernzentrale, die Gütersloher Bertelsmann-Stiftung, uns gegenüber darauf verwies, sie sei nicht zuständig.