Rosenkrieg im Sprachenparadies

Rosenkrieg im Sprachenparadies
(Alain Rischard )

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Gibt es Streit zwischen Lucien Welter und der Initiative Nee2015? Der Petitionär hat sich in einem wütenden Kommentar von Fred Keup und Tom Weidig distanziert.

Lucien Welter ist der Mann, der die Petition „Luxemburgisch als erste Amtssprache“, die am Montag im Parlament diskutiert wurde, ins Rollen brachte. Sie wurde unter anderem von der Initiative Nee2015 unterstützt, die fleißig Werbung für die Petition auf Facebook machte. Während die Zusammenarbeit auf den ersten Blick positiv schien, sieht es hinter den Kulissen ganz anders aus.

Es kursiert gerade ein Kommentar von Lucien Welter in den sozialen Medien. Er soll auf der Facebook-Seite von Tom Weidig, einem der Unterstützer und möglicherweise eines der Mitglieder von Nee2015 – die Initiative will die Namen nicht offiziell nennen – geschrieben worden sein. Mittlerweile ist er dort nicht mehr zu finden. Doch der Kommentar ist immer noch in den sozialen Medien unterwegs. Jemand machte einen Screenshot und brachte ihn in Umlauf.

„Ich bin noch nie so missbraucht worden“

Lucien Welter schreibt, dass er „immer mehr enttäuscht“ von Tom Weidig sei. „Ich bin noch nie so missbraucht worden, wie von dir und Keup“, fügt er hinzu. „In diesem Sinne wünsche ich dir noch viel Erfolg beim Manipulieren.“ Wir haben Lucien Welter kontaktiert, um uns von der Echtheit dieses kursierenden Kommentars zu vergewissern.

„Ich habe mich von Nee2015 distanziert“, erklärt er dem Tageblatt gegenüber. Den Kommentar habe er tatsächlich geschrieben. „Ich fühle mich, als hätten sie mich für ihre Zwecke missbraucht“, fügt er hinzu. Es habe einen Kontakt zwischen ihm und der Initiative gegeben. „Fred Keup und Tom Weidig sind an mich herangetreten.“ Anfangs sei er nicht abgeneigt gewesen. Doch dann wurde es ihm zu bunt.

„Dann sind sie wütend geworden“

„Sie haben mich gebeten, einen ihrer Petitionäre mit in die Debatte zu nehmen“, erzählt Welter. Darüber hinaus hätten sie eine Pressemeldung mit seinem Namen schreiben wollen. „Ich wollte nicht und habe ihnen gesagt, dass ich nichts mit ihnen zu tun haben will“, erzählt Welter. Dann seien sie wütend geworden und hätten erklärt, sie hätten schon 200 Euro für die Facebook-Kampagne ausgegeben. „Ich habe ihnen geantwortet, dass sie mir einfach die Rechnung schicken sollen, das wäre mir egal“, erklärt er.

Nun ist Welter auch wütend, weil Nee2015 die Petition seiner Meinung nach im Netz darstellt, „als wäre es ihre Initiative gewesen“. Fred Keup meinte dem Tageblatt gegenüber auf Nachfrage, seine Facebook-Seite habe nur eine Petition unterstützt, „wie viele andere es auch tun“. Die Vorwürfe von Lucien Welter wollte er nicht weiter kommentieren.