Roaming-Gebühren sollen ganz wegfallen

Roaming-Gebühren sollen ganz wegfallen
(Daniel Naupold)

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Die EU-Kommission will nun doch gebührenfreies Roaming ohne zeitliche Einschränkung ermöglichen.

„Wir wollen, dass Roaming auf Dienst- und Urlaubsreisen ohne zeitliche Begrenzung ohne Zuschläge möglich ist“, sagte der EU-Digitalkommissar Günther Oettinger am Mittwoch in Brüssel. Das gebührenfreie Roaming solle wie geplant Mitte Juni 2017 starten. Allerdings sieht die EU-Kommission Maßnahmen vor, um einen Missbrauch dieser Regelung zu vermeiden. Die Nutzung einer SIM-Karte und der Roamingfreiheit soll an den Wohnsitz gebunden sein. Bei vermutetem Missbrauch soll der Telekomanbieter den Kartennutzer vorwarnen und das gebührenfreie Roaming eventuell abschalten dürfen.

„Wir haben unterschiedliche Preise in Europa“, begründete Oettinger diese Maßnahme. Es dürfe nicht dazu kommen, dass sich zum Beispiel jemand eine SIM-Karte in Lettland kaufe und die Karte nur in Irland benutze, wo die Preise sechseinhalb mal höher seien als in Lettland. „Das lettische Telekom-Unternehmen wäre dann nach wenigen Tagen pleite“, sagte Oettinger. Die Vorschläge der EU-Kommission werden jetzt dem Gremium Europäischer Regulierungsstellen für elektronische Kommunikation (Gerek) zur Prüfung vorgelegt.

Pläne zurückgezogen

Am 15. Dezember sollen die Pläne zum Abschaffen der Roaminggebühren verabschiedet werden. Am 9. September hatte die EU-Kommission ihre bisherigen Pläne zur Abschaffung der Roaminggebühren wieder zurückgezogen. Sie sahen eine Beschränkung für gebührenfreies Roaming auf 90 Tage vor. Der Vorschlag hatte zu heftigen öffentlichen Protest geführt. Kritiker sahen dadurch das Versprechen der Kommission nicht erfüllt, gebührenpflichtiges Roaming völlig abzuschaffen.