/ Ringen um Kosovo- Kompromiss

Neuer Anlauf für einen Lösungsansatz im Krisenherd Kosovo: Der serbische Regierungschef Ivica Dacic und sein Kosovo- Kollege Hashim Thaci haben am Montag in Brüssel unter EU-Vermittlung nach Kompromissen im jahrzehntelangen Streit ihrer Nachbarländer gesucht. Im Zentrum steht die Zukunft der serbischen Minderheit im fast nur noch von Albanern bewohnten Kosovo. Noch vor Beginn der Verhandlungsrunde berichteten die Medien in beiden Ländern, ein Scheitern sei möglich.
Thaci werde aus Brüssel ohne Abkommen abreisen, wenn Serbien weiter auf zu großen Rechten für seine Minderheit besteht, berichtete die Zeitung
„Express“ am Montag in Pristina. Auch die serbischen Medien meldeten, die Gespräche befänden sich in einer „Sackgasse“. Einig sind beide Seiten lediglich, dass die Gemeinden mit serbischer Bevölkerungsmehrheit in Nordkosovo eine besondere „Gemeinschaft“ bilden dürfen. Belgrad will diese Gemeinschaft als Staat im Staate mit großen Kompetenzen ausstatten. Pristina sieht sie lediglich als beratende Institution.
Eine Einigung in Brüssel ist die Voraussetzung für den Beginn der von Serbien schon seit Jahren erhofften EU-Beitrittsverhandlungen. Sollten sich die Verhandlungspartner trotz aller gegensätzlichen Anzeichnen doch noch einigen, müssen sie diesen möglichen Kompromiss erst noch zu Hause durchsetzen. Sowohl bei den albanischen Kosovo-Parteien als auch bei der serbischen Minderheit im Nordkosovo gibt es große Widerstände gegen jeden Kompromiss.
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