Reuters plant offenbar Stellenabbau

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Die Nachrichtenagentur Reuters plant offenbar Stellenstreichungen. Fünf Prozent der Jobs sollten abgebaut werden, sagt eine mit den Vorgängen vertraute Quelle am Mittwoch.

Reuters-Sprecherin Barb Burg nannte in einer Mitteilung keine Zahlen, sagte aber, geplante „Veränderungen“ würden zu „einer leicht verkleinerten Redaktionsmannschaft“ führen. Zuvor hatte der Mutterkonzern, das kanadisch-britische Medien- und Finanzdienstleistungsunternehmen Thomson Reuters, vor „schwierigen Entscheidungen“ gewarnt.

Reuters-Sprecherin Burg sagte, das redaktionelle Team solle „strategisch aufgestellt und besser ausgestattet“ werden, damit die Nachrichtenagentur „die Informationen, die unseren Kunden und der Gesellschaft am wichtigsten sind“, verbreiten könne. Reuters wolle seine Tätigkeit im Nachrichtengeschäft „vereinfachen und stärken“. Den jüngsten verfügbaren Angaben von Thomson Reuters zufolge arbeiten bei der Nachrichtenagentur mehr als 2800 Journalisten.

Umstrukturierungen

Das Mutterhaus hatte am Dienstag bevorstehende Umstrukturierungen bekannt gegeben. Unternehmenschef James Smith kündigte die Ernennung eines Vorstandes für Konzernumbau an. Der sogenannte Chief Transformation Officer solle die geplanten Änderungen mit umsetzen, hieß es in einem Brief an die 60.000 Angestellten, den die Internetseite „The Baron“ in Auszügen veröffentlichte. Das Portal, das unter anderem von früheren Mitarbeitern der Nachrichtenagentur Reuters betrieben wird, berichtet über den Konzern.

Die Nachrichtenagentur macht nur einen kleinen Teil der Umsätze von Thomson Reuters aus. Das meiste Geld verdient der Konzern mit Finanzinformationen und Marktdaten, die das Unternehmen unter anderem an Börsenhändler und Banken liefert. Im Februar hatte Thomson Reuters bereits angekündigt, 2500 Stellen abbauen zu wollen. Betroffen waren Beschäftigte, die für die Finanzinformations-Terminals zuständig sind.

„Ich weiß, dass wir viele schwierige Entscheidungen treffen müssen, um unsere Kraft auf unsere Zukunft auszurichten“, schrieb Smith nun. Thomson Reuters müsse sein Geschäft „vereinfachen“. „Wir müssen die Kräfte in unserem Unternehmen besser nutzen. Und wir müssen endlich und endgültig die interne Bürokratie angehen“, hieß es weiter in dem Schreiben.

Reuters zählt neben der französischen AFP und der US-Agentur AP zu den größten Nachrichtenagenturen der Welt.