Freitag14. November 2025

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Republikaner wollen Schwule „umpolen“

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Die Republikaner von Texas wollen, dass Schwule in Therapien "umgewandelt" werden können. Die Anerkennung solcher Massnahmen nehmen sie jetzt in ihr Parteiprogramm auf.

Mit dem Thema Homosexualität tun sich die US-Republikaner nach wie vor schwer. Gleichzeitig sind die Konservativen gerade bei Minderheiten auf Stimmenfang. Wie also löst man das Problem? Indem man Schwule „umpolt“, entschieden die Republikaner des US-Bundesstaats Texas vergangenen Samstag.

Die rund 7000 Partei-Delegierten von Texas einigten sich darauf, Therapien zu befürworten, mit denen Homosexuelle in Heterosexuelle „umgewandelt“ würden und schrieben die Förderung solcher Massnahmen gleich ins Parteiprogramm.

Höchst umstritten

Ausgelöst wurde die Entscheidung durch eine Initiative vom Texas Eagle Forum, das der ultrakonservativen Tea-Party-Bewegung zugerechnet wird. Sie ist eine Reaktion auf das Verbot solcher Therapien in den Bundesstaaten Kalifornien und New Jersey. Ziel der Initiative ist es laut Texas-Eagle-Forum-Präsidentin Cathy Adams, Schwulen den Zugang zu solchen Therapien zu ermöglichen.

In ihrem Programm erkennt die republikanische Partei in Texas nun „die Legitimität und Effektivität der Beratung an, die wiedergutmachende Therapie und Behandlungen für jene Patienten anbietet, die nach einer Heilung und Ganzheit von ihrem homosexuellen Lebensstil streben“.

Seitenhieb gegen Chris Christie

Genau diese „Effektivität“ wird von Experten jedoch landesweit bestritten: Sowohl die Vereinigungen der US-Psychologen, wie auch diejenigen der US-Psychiater und der US-Ärzte lehnen Therapien einhellig ab, die auf eine Änderung der sexuellen Orientierung zielen. Diese seien nicht nur unwirksam, sie könnten zudem zu Depressionen, Drogenmissbrauch und Selbstmordgedanken führen.

„Es ist nicht zulässig, dass wir unter anderem Kinder solchen Gesundheitsrisiken aussetzen, ohne eindeutige Beweise über einen Nutzen dieser Massnahmen“, sagte der republikanische Gouverneur Chris Christie zum Verbot solcher Therapien in seinem Bundesstaat New Jersey.

Die texanischen Republikaner stellten sich mit ihrer Entscheidung gleichzeitig auch gegen eine Präsidentschaftskandidatur Christies. Als dieser bei einer Umfrage zu möglichen republikanischen Präsidentschaftskandidaten für 2016 unter den Delegierten nur an die elfte Stelle kam, brach der Saal in Jubel aus.