Reisewarnung: Zika-Virus breitet sich aus

Reisewarnung: Zika-Virus breitet sich aus
(AP/Felipe Dana)

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Zwei Reisewarnungen in nur einem Monat. Das Gesundheitsministerium in Luxemburg warnt erneut vor Reisen nach Südamerika.

Wegen des von Mücken übertragenen Zika-Virus rät das Gesundheitsministerium in Luxemburg von Reisen nach Südamerika ab. Es ist bereits die zweite Warnung innerhalb von einem Monat (Link). Gerade Schwangere sollten Reisen in diejenigen Gebiete vermeiden, in denen das Virus derzeit auftritt.

Insgesamt 14 Länder in Lateinamerika sind davon betroffen. Dazu zählten Brasilien, Kolumbien, El Salvador, Französisch-Guayana, Guatemala, Haiti, Honduras, Martinique, Mexiko, Panama, Paraguay, Puerto Rico, Surinam und Venezuela.

Symptome

Das Zika-Virus ist 1947 erstmals bei einem Affen aus dem Zikawald Ugandas in Afrika festgestellt worden. Es tauchte anschließend vereinzelt auch in Asien auf und wurde wiederholt bei heimkehrenden Touristen nachgewiesen. Aber erst seit 2015 gibt es einen massenhaften Ausbruch, der in Brasilien seinen Anfang nahm und inzwischen ganz Lateinamerika betrifft.

Reisende, die binnen drei Wochen nach der Rückkehr aus einem von Zika betroffenen Land Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder Hautrötungen feststellen, sollten laut Gesundheitsministerium einen Arzt aufsuchen und auf die Reise hinweisen. Ein Bluttest kann dann definitiven Aufschluss geben.

Mikrozephalie

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet eine weitere Ausbreitung des Zika-Virus auf dem amerikanischen Kontinent. Letztlich könnte sich das Virus, das für Fehlbildungen bei Babys verantwortlich gemacht wird, laut WHO in allen Ländern mit Ausnahme von Chile und Kanada ausbreiten.

Die WHO-Direktorin Margaret Chan erklärte, die drohende Ausbreitung des Virus sei sehr besorgniserregend, insbesondere im Hinblick auf den vermuteten Zusammenhang zwischen einer Zika-Infektion in der Schwangerschaft und der Geburt von Babys mit ungewöhnlich kleinem Kopf (Mikrozephalie). Zwar sei ein solcher Zusammenhang nicht bestätigt, doch gebe es starke Hinweise darauf.

Es führt bei rund 20 Prozent der Infizierten zu grippeähnlichen Symptomen und ist normalerweise nicht tödlich. Schwangere können das Virus aber auf ihre ungeborenen Kinder übertragen, bei denen es zu Fehlbildungen führen kann. Allein in Brasilien wurden seit Oktober 3893 Neugeborene mit Mikrozephalie registriert – für gewöhnlich sind es lediglich 160 pro Jahr.