/ Regierung sieht nicht den IS hinter der Bluttat

(AFP)
Das Blutbad in einem Café in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka geht nach Angaben der Regierung auf das Konto einer einheimischen Islamistengruppe. Die Angreifer seien Mitglieder der Jamayetul Mujahideen Bangladesh, sagte Innenminister Asaduzzaman Khan am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.
„Sie haben keine Verbindungen zum Islamischen Staat.“ Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatte sich zu dem Angriff auf das Café „Holey Artisan Bakery“ in Dhaka bekannt, bei dem 20 Ausländer und zwei Polizisten getötet wurden.
Gut ausgebildete junge Männer
Bewaffnete hatten das Café am Freitagabend überfallen und dutzende Menschen stundenlang festgehalten. Spezialkommandos beendeten die Geiselnahme am Samstagmorgen gewaltsam und töteten dabei sechs Angreifer. Die Polizei veröffentlichte die Namen und Fotos der sechs erschossenen Angreifer. Ein siebter Mann wurde festgenommen und verhört.
Laut Innenminister Khan waren alle Angreifer gut ausgebildete junge Männer, die an der Universität studierten überwiegend aus wohlhabenden Familien stammten. Keiner von ihnen sei auf eine islamische Hochschule gegangen.
„Es ist eine Mode geworden“
Auf die Frage, warum die Männer sich radikalisiert hätten, sagte Khan: „Es ist eine Mode geworden.“ Die verbotene Jamayetul Mujahideen Bangladesh (JMB) wird von Bangladeschs Regierung immer wieder für Anschläge verantwortlich gemacht. In den vergangenen Wochen hatte es eine Reihe blutiger Angriffe auf säkulare Aktivisten, Blogger und Journalisten sowie Angehörige religiöser Minderheiten gegeben.
Zu den meisten Angriffen bekannten sich der IS und der südasiatische Ableger des Al-Kaida-Netzwerks. Die Regierung bestreitet jedoch, dass ausländische Islamistengruppen in dem südasiatischen Land aktiv sind.
- Ein iranischer Diplomat übergab 2018 in Luxemburg eine Bombe – durch neues Gesetz könnte er bald freikommen - 4. Juli 2022.
- Nicht nur der Westen demonstriert Geschlossenheit - 2. Juli 2022.
- Es ist gut, dass die Ukraine auf dem Weg in die EU ist – aber ein böser Verdacht drängt sich trotzdem auf - 25. Juni 2022.