Rechtsextreme Gruppen lösen sich auf

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Angesichts ihres anstehenden Verbots haben sich zwei rechtsextreme gewaltbereite Gruppierungen in Frankreich selbst aufgelöst.

Er habe Troisième Voie (Dritter Weg) und die Nationalistische Revolutionäre Jugend (JNR) aufgelöst, sagte der Chef der Gruppierungen, Serge Ayoub, am Dienstag in Paris. „Ich habe sie der Ehre wegen aufgelöst, um nicht von anderen aufgelöst zu werden.“ Die französische Regierung hatte vor zwei Wochen als Reaktion auf den gewaltsamen Tod eines jungen Antifa-Aktivisten in Paris Verbotsverfahren gegen gewaltbereite rechtsextreme Gruppen eingeleitet.

Der 18-jährige Clément M. war am 5. Juni bei einer Auseinandersetzung auf offener Straße von einem Skinhead geschlagen worden und seinen schweren Verletzungen erlegen. Der Skinhead und seine Begleiter sollen aus dem Umfeld von Troisième Voie stammen. Die JNR, der bis zu 30 Rechtsextreme angehören, ist eine Art Ordnungsdienst von Troisième Voie.

Der Tod des Jungen hatte in Frankreich parteiübergreifend Empörung und Entsetzen ausgelöst. Der mutmaßliche Täter sitzt in Untersuchungshaft, anders als die Staatsanwaltschaft sieht der ermittelnde Untersuchungsrichter keine Tötungsabsicht. Wie Ermittlerkreise am Dienstag bestätigten, legt das Video einer Überwachungskamera den Verdacht nahe, dass der Linksaktivist den Skinhead provozierte. Laut dem Sender RTL ist auf dem Video zu sehen, wie M. auf den Skinhead zurennt, der mit dem Rücken zu ihm steht, „anscheinend um ihm einen Schlag zu verpassen“. Der Skinhead dreht sich aber um und schlägt M. mit der Faust mindestens ein Mal ins Gesicht.