Qatar Airways einziger Gesprächspartner

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Cargolux hat Gerüchte über einen chinesischen Kaufinteressenten dementiert. Die wahrscheinliche Teilübernahme durch Qatar Airways wird kommende Woche den Betroffenen bei Luxair und Cargolux mitgteilt.

Bis zu 35 Prozent der Cargolux-Aktien sollen an einen neuen Partner veräußert werden. Bisher im Gespräch war Qatar Airways. Das Internet-Portal paperjam.lu brachte am Mittwoch einen weiteren Interessenten ins Gespräch: die chinesische Frachtfluggesellschaft Yangtse River Express. Sie fliegt Luxemburg seit mehreren Jahren an. Cargolux dementierte am Donnerstagnachmittag die Information. Man befinde sich ausschließlich in Verhandlungen mit Qatar Airways, so die Gesellschaft.

Das Thema der Übernahme der Cargolux-Anteile steht auf der Tagesordnung der nächsten Verwaltungsratssitzung der Luxair. Das bestätigte die Gesellschaftsleitung den Belegschaftsvertretern. Diese hatten sich darüber beschwert, dass der Verwaltungsrat bisher nicht mit den Gespräche über die Veräußerung der Gesellschaftsanteile von Cargolux befasst worden sei.
Luxair hält 52 Prozent an der Luxemburger Frachtfluggesellschaft. Luxair-Sprecher hatten die Information über einen möglichen chinesischen Partner für die Cargolux am Donnerstag nicht kommentieren wollen.

Doch nicht nur die Luxair-Mitarbeiter tappen im Dunkeln. Auch bei Cargolux selbst hält man sich gegenüber den Personalvertretern bedeckt. Im Verwaltungsrat sei zu keinem Zeitpunkt über einen möglichen Einstieg von Qatar Airways gesprochen worden, sagte uns am Donnerstag David Massaro, Salaraitsvertreter im Verwaltungsrat. Für kommende Woche ist eine außerordentliche Sitzung des Gemischten Betriebsrat anberaumt. Dann dürfte es nähere Einzelheiten geben, so Massaro.

Gleich drei Minister dabei

Die Politik ist nun sichtlich bemüht, Ruhe in dieses Dossier zu bringen. Kommende Woche werden sich gleich drei Minister mit den Gewerkschaften treffen: Neben Wirtschaftsminister Jeannot Krecké und Nachhaltigkeitsminister Claude Wiseler auch Finanzminister Luc Frieden. Letzterer dürfte den möglichen Partner bestens kennen. Noch im Februar dieses Jahres hielt er sich zusammen mit Erbgroßherzog Guillaume im Emirat Katar auf, um Luxemburgs Finanzplatz zu bewerben.

Der Einstieg einer chinesischen Fluggesellschaft ins Cargolux-Kapital hätte vor dem Hintergrund des Ausbaus des Flughafens Bitburg etliche Fragen aufgeworfen. Der Luxemburger Projektentwickler Frank Lamparski, dem gute Beziehungen zu chinesischen Regierungsstellen und Unternehmen nachgesagt werden, plant Investitionen in Höhe 400 Millionen Euro. Bitburg könnte zur Drehscheibe für Cargo- und Passagierflüge aus Asien werden. Der Luxemburger unterhält seit mehreren Jahren eine Niederlassung in Shanghai – der Heimathafen von Yangtse River Express.