Putin reist nach Italien

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Manche sprechen schon von einem Coup für Russlands Präsidenten Putin: Im Vatikan trifft er Papst Franziskus. Auf der Agenda stehen "brennende Themen".

Eben noch beim G7-Gipfel in Bayern wegen seiner Politik geschmäht, reist Kremlchef Wladimir Putin nun zu politischen Gesprächen mit dem Papst und der Regierung nach Italien. Der russische Präsident wird an diesem Mittwoch (10. Juni) auch den italienischen Regierungschef Matteo Renzi treffen. Die beiden kämen am russischen Nationentag auf der Weltausstellung Expo in Mailand zusammen, teilte die italienische Regierung am Dienstag mit.

Vor ihren Gesprächen wollen sie gemeinsam den russischen Pavillon besuchen. Renzi ist der erste Regierungschef der G7, der sich mit Putin nach dem am Montag beendeten Gipfel trifft. Anschließend sei in Rom unter anderem eine Begegnung mit Papst Franziskus geplant, teilte der Kreml mit. Bei dem Gespräch solle es auch um den Ukraine-Konflikt gehen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Der Meinungsaustausch der beiden Staatschefs drehe sich traditionell um „brennende Themen“.

Russland ist nicht isoliert

Bereits 2013 hatte Putin Franziskus im Vatikan getroffen. Staatsmedien in Moskau bezeichneten die neuerliche Zusammenkunft als einen Coup des Kreml in Krisenzeiten mit dem Westen. Der Besuch in dem G7-Land Italien zeige zudem klar, dass Russland nicht isoliert sei, kommentierte das vom Kreml gesteuerte Fernsehen. Das Verhältnis zwischen Moskau und Rom gilt als vergleichsweise eng, während der Rest der EU wegen Russlands Rolle im Ukraine-Konflikt Distanz wahrt.

In Rom werde Putin auch den italienischen Präsidenten Sergio Mattarella treffen, sagte der außenpolitische Berater des Kremlchefs, Juri Uschakow. Wiedersehen wolle der Präsident zudem den früheren Regierungschef Silvio Berlusconi. Die beiden verbindet eine enge Freundschaft. Die Gespräche im Vatikan konzentrieren sich Uschakow zufolge auf die Beziehungen der beiden christlichen Kirchen.

Die russisch-orthodoxe und die katholische Kirche hatten zuletzt ihre Kontakte intensiviert. Der Moskauer Patriarch Kirill sieht die katholische Kirche als Verbündete im Kampf gegen den „Werteverfall“ im Westen. Ein historisches Treffen Kirills mit dem Papst kam bisher aber nicht zustande.

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