Putin lobt Nato-Drehkreuz in Russland

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(dpa)

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Der einstige Erzfeind Russland erleichtert den Abzug der Nato aus Afghanistan: Das Bündnis darf fortan einen Umschlagplatz an der Wolga nutzen. Russland hofft dadurch auch auf hohe Einnahmen.

In einem historischen Schritt darf die Nato erstmals eine Stadt des früheren Gegners Russland als Drehkreuz für Transporte im Afghanistan-Konflikt nutzen. Kremlchef Wladimir Putin lobte das Logistikzentrum in Uljanowsk als Teil der nationalen Interessen. Russland sei an Stabilität in Afghanistan interessiert und unterstütze die Nato bei ihrem Einsatz, sagte Putin am Mittwoch bei einem Besuch in der Wolga-Stadt nach Angaben der Agentur Interfax vor Soldaten und Veteranen.

Zugleich forderte der russische Präsident das Militärbündnis zu einem längeren Einsatz am Hindukusch auf. „Sie haben sich verpflichtet und sollten den Weg bis zum Ende gehen“, sagte Putin. Es sei schade, dass alle beteiligten Nationen nur darüber nachdenken würden, wie sie aus Afghanistan wieder herauskommen. Die Nato will ihren Kampfeinsatz spätestens 2014 beenden. Russland engagiert sich militärisch nicht in dem Krisenland.

Bislang erlaubte Moskau dem Bündnis nur Eisenbahntransporte und Überflüge. Künftig bringt die Nato ihr Material von der Wolga auf der Schiene an die Ostsee. Die Kommunisten kritisieren die Entscheidung. Uljanowsk rund 800 Kilometer südöstlich von Moskau ist der Geburtsort des sowjetischen Revolutionsführers Lenin. Putin betonte, es handele sich nicht um eine Nato-Basis. Russische Firmen erhoffen sich von dem Umschlagplatz Millioneneinnahmen durch Logistikhilfen.