Psychotherapeut erhält legale Basis

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Der Ministerrat gab am Freitag grünes Licht für ein Gesetzprojekt von Gesundheits- und Sozialminister Mars di Bartolomeo zur Schaffung des Berufs als Psychotherapeut.

Immer mehr Menschen klagen über psychische Probleme. Stress am Arbeitsplatz, im Beruf – die moderne Gesellschaft „produziert zwar weniger körperliche Schäden, dafür wächst die Zahl der Personen mit seelischen Problemen aber um so schneller.
Doch nicht jeder dieser Fälle ist gleich einer für den Psychiater, einen Spezialisten mit fachärztlicher Ausbildung, der auch körperliche Ursachen des Leidens feststellen und bei der Behandlung gegebenenfalls auch Medikamente einsetzen kann.

Auch in Luxemburg steigt die Nachfrage nach Psychotherapeuten, der neuen Form des „Seelenklempners“, die seit Mitte der 1990er Jahre in vielen Ländern geregelt ist.

Beruf wird anerkannt

Das soll nun auch in Luxemburg geschehen. „Die Anerkennung des Berufs als Psychotherapeut erfolgt in enger Absprache mit allen Akteuren“, unterstreicht der Minister gegenüber dem Tageblatt. Die Einbindung des „Collège médical“ ist für die gesetzliche Anerkennung und die daran anschließenden Verhandlungen mit der CNS über die Rückerstattung von Behandlungskosten von entscheidender Bedeutung.

Denn Psychotherapeuten haben zwar eine gesundheitsmedizinische Ausbildung, sie müssen aber kein Arztdiplom haben. Auch wenn in der Praxis die meisten Psychotherapeuten neben einem Diplom in Psychologie auch eines in Medizin haben.
Der gestern auf den Instanzenweg gebrachte Gesetzentwurf definiert das Berufsbild des Psychotherapeuten, die theoretische und praktische Ausbildung sowie die Kriterien zur Homologation ausländischer Diplome. Ein vom „collège médical“ auszuarbeitender Deontologiekodex soll sicherstellen, dass Psychotherapeuten genau wie Ärzte, Apotheker und Gesundheitsberufler einer Schweigepflicht unterliegen.