Prozess in Brasilien gestartet

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Sechs Jahre nach dem bisher schwersten Flugzeugunglück in der Geschichte Brasiliens müssen sich in einem Prozess drei Angeklagte für die Katastrophe verantworten.

In dem am Mittwoch (Ortszeit) in São Paulo begonnenen Verfahren wird zwei Ex-Managern der Fluggesellschaft TAM und der damaligen Direktorin der staatlichen Luftfahrtbehörde Fahrlässigkeit vorgeworfen. Sie sollen am 17. Juli 2007 einem Airbus A320 trotz heftigen Regens auf der als rutschig bekannten Startbahn Landeerlaubnis erteilt haben. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen bis zu sechs Jahre Haft.

Die Maschine der TAM schoss damals über die Piste des Congonhas-Flughafens hinaus und raste in eine Tankstelle sowie in ein TAM-Gebäude – 199 Menschen starben. Die Anklage ist der Ansicht, dass die Landung für das Flugzeug ein Risiko gewesen sei, weil es auf der kurzen Startbahn keine Rillen zur Ableitung von Regenwasser gegeben habe. Der Flughafen war nur 20 Tage vor dem Unfall nach Reparaturarbeiten wieder eröffnet worden.

Zum Prozessauftakt kamen auch Angehörige der Opfer. „Wir hoffen auf die härteste mögliche Strafe“, sagte der Vater des Flugzeugkapitäns. Von einem Unfall könne eigentlich keine Rede sein. „Die Tragödie wurde verursacht durch die Gewinnsucht und die Verantwortungslosigkeit einiger Leute.“ Die Ermittlungen hatten allerdings ergeben, dass es auch Fehler seitens der Piloten gegeben hatte.