Proteste gegen Koranverbrennung: 7 Tote

Proteste gegen Koranverbrennung: 7 Tote

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Bei Protesten gegen unbedachte Koranverbrennungen in Afghanistan sind mindestens sieben Demonstranten getötet worden. Die Isaf will nach der fatalen Panne alle Soldaten schulen.

Die gewaltsamen Proteste gegen versehentliche Koranverbrennungen durch US-Soldaten in Afghanistan eskalieren: Bei Zusammenstößen wurde am Mittwoch der Tod von mindestens sieben Demonstranten gemeldet. Die Regierung der nördlich von Kabul gelegenen Provinz Parwan teilte mit, im Distrikt Schinwari seien sechs Menschen getötet und 13 verletzt worden. Aus Sicherheitskreisen im ostafghanischen Dschalalabad hieß es, bei Zusammenstößen in der Hauptstadt der Provinz Nangarhar sei ein Demonstrant ums Leben gekommen.

In Parwan hätten die Demonstranten versucht, die Distriktverwaltung zu stürmen, und auf Polizisten geschossen. Die Polizei sei gegen die aufgebrachte Menge vorgegangen. Bei Protesten in Dschalalabad und in der afghanischen Hauptstadt Kabul wurden nach offiziellen Angaben insgesamt mindestens 17 Menschen verletzt. Auch in der westafghanischen Stadt gingen trotz einer Entschuldigung der US-Regierung zahlreiche Muslime auf die Straßen.

Die Internationale Schutztruppe Isaf bestätigte, dass Soldaten in der US-Basis Bagram in Parwan Ausgaben des Korans zur Entsorgung versehentlich zu einer Verbrennungsanlage gebracht hätten. In einer Direktive verpflichtete Isaf-Kommandeur John Allen alle Soldaten dazu, bis zum 3. März an Schulungen zum angemessenen Umgang mit religiösem Material wie dem Koran teilzunehmen. Allen und US-Verteidigungsminister Leon Panetta entschuldigten sich ausdrücklich für den Vorfall.