Protest gegen Schließung von BCEE-Filiale

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Bei der Bevölkerung Viandens brodelt es gewaltig. Der Grund ist die vorgesehene Schließung der Sparkassenfiliale des Touristenstädtchens.

Die Filiale soll am 30. Juni dieses Jahres für immer ihre Pforten schließen. Geschätzte 100 besorgte Bürger aber auch Politiker der beiden großen Parteien fanden sich am Samstagmorgen ein, um gegen diese Entscheidung zu demonstrieren. Es ist wohl der sprichwörtliche Tropfen der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Der stete Abbau von Dienstleistungen stößt bei der Bevölkerung auf regen Widerstand.

Aber nicht nur beim Volk, auch Politiker wie LSAP- Bürgermeister und Staatsrat Marc Schaefer oder Ali Kaes CSV- Abgeordnete sowie Bürgermeister der Nachbargemeinde Tandel haben sich dem Protest angeschlossen. Auf geistlichen Beistand für ihr Anliegen mussten die Protestler mit der Anwesenheit von Dechant Jeannot Gillen auch nicht verzichten. Die ganze Bandbreite und die Multikulturalität Viandens hatten sich eingefunden um vor der Sparkassenfiliale laut ihren Unmut zu bekunden. Initiator der Protestveranstaltung am Samstagmorgen war Nico Walisch, ehemaliger Schöffe von Vianden in der vormaligen Legislaturperiode.

„Banque et Caisse d’Epargne de l’Etat“

In seiner Rede forderte Walisch, die „Banque et Caisse d’Epargne de l’Etat“ auf, sich die Sache noch einmal zu überlegen und Abstand von der geplanten Schließung zu nehmen. Auch prangerte er, den steten Abbau von Dienstleistungen bei Post, Banken, Polizei sowie das Verlegen der Geschäfte auf die sogenannte grüne Wiese an. Hier sei die Politik gefordert dieser negativen Entwicklung entgegen zu wirken. Auch die „Spuerkees“ könne aktiv werden. So bestünde die Möglichkeit einige Abteilungen der Bank zu dezentralisieren um zum Beispiel nach Vianden zu verlagern. In Zeiten von global funktionierenden Datennetzen, dürfte dies ja zu bewerkstelligen zu sein, betonte Walisch.

Sein Appell richtete sich aber auch an die Bevölkerung. Es liege schließlich in der Hand des Bürgers, damit Geschäfte ihre Kunden behalten und Banken und Postfilialen ihrem Serviceangebot nicht abbauen. An Stelle immer mehr den vermeintlich „bequemen“ Weg zu gehen, vieles im Internet zu erwerben oder seine Bankgeschäfte online zu tätigen, solle man sich diesen Umstand stärker bewusstwerden.

Ourtalstädtchen

Zweiter Redner am Morgen war Marc Schaefer. Beim Bürgermeister des Ourtalstädtchens liegen ebenfalls die Nerven blank. Nachdem der Schöffenrat alles in seiner Kraft getan habe, so Schaefer, damit die drohende Schließung der Postfiliale und der Polizeidienststelle in Vianden noch einmal abgewendet werden konnte, sei ihnen die Sparkasse mit ihrer Entscheidung nun förmlich in den Rücken gefallen.

Im Herbst wäre man vor vollendete Entscheidung gesetzt worden, ohne dass es im Vorfeld zu Verhandlungen oder Treffen zwischen den Gemeindeautoritäten und den Sparkassenleuten gekommen sei. „Aus die Maus“ zürnte Schaefer, so sei hier in dieser Sache verfahren worden. Der Bürgermeister drohte, wenn es zu einer Schließung der BCEE-Filiale komme, die Geschäftsverbindungen der Gemeinde Vianden mit der „Spuerkees“ zu kappen. Diese Ankündigung traf dann auf großen Applaus bei den Demonstranten. Eine Idee welche auch Walisch aufgriff.

Schaefer betonte weiter, dass auch die Regierung gewillt sei, in Vianden zu investieren. 8,2 Millionen Euro stünden zum Beispiel im Staatsbudget bereit, damit aus dem ehemaligen Altersheim bei der Trinitarierkirche eine neue Jugendherberge werde. Außerdem ist die Gemeinde im Rahmen der Landesplanung als Centre de Développement et d’Attraction (CDA) eingestuft worden