Probleme in zweitem Atomkraftwerk

Probleme in zweitem Atomkraftwerk

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Nach der Havarie des Kernkraftwerks Fukushima Eins an der Ostküste ist jetzt ein Atommeiler an der Westküste in Schwierigkeiten. Das Kraftwerk soll heruntergefahren werden.

Neue Atom-Probleme in Japan: Während die Retter am havarierten Kraftwerk Fukushima Eins arbeiten, melden die Behörden einen Zwischenfall in einem weit entfernten AKW.

Die Behörden der Präfektur Fukui vermuten einen radioaktiven Störfall im Atomkraftwerk Tsuruga Zwei an der Westküste des Landes. Das berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Montag. Betroffen sind demnach die Brennstäbe. Bereits vor dem schweren Erdbeben der Stärke 9,0 und dem anschließenden Tsunami am 11. März gab es aus der Region Berichte über Probleme mit Atommeilern. In der Präfektur sind insgesamt 13 Atomkraftwerke in Betrieb. Alle stehen entlang der Westküste.

Noch keine Bestätigung

Ein Sprecher der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) in Wien konnte den Zwischenfall am Montag zunächst nicht bestätigen. Bislang ist die Schwere des Vorfalls unklar.

Die Stadt Tsuruga an der Westküste ist von Fukushima, in deren Nähe das havarierte Atomkraftwerk Fukushima Eins liegt, rund 360 Kilometer Luftlinie entfernt. Der nun betroffene Meiler liegt damit außerhalb der Katastrophenzone an der Ostküste.

In der Nähe von Tsuruga betreibt die Firma Japan Atomic Power Co. zwei Atomkraftwerke, die „Tsuruga Power Station Units“ Eins und Zwei. Von dem Problem betroffen ist Kraftwerk Nummer Zwei. Es soll den Angaben zufolge heruntergefahren werden, um den Fall weiter zu untersuchen. Das Unternehmen will in der Gegend zwei weitere Atomkraftwerke bauen.

Anstieg bestimmter Substanzen

Die Hinweise auf ein Problem mit den Brennstäben stammen aus dem Anstieg bestimmter Substanzen im Kühlwasser des Meilers. Ein Leck habe es nicht gegeben, erklärte Japan Atomic Power Co., sprach aber von technischen Problemen.

Im Jahr 1981 waren aus dem Kraftwerk Tsuruga Eins radioaktive Substanzen entwichen. Später stellte sich heraus, dass der Betreiber dies verschleiert hatte.

Fukushima: Lösung Luftfilter?

Inzwischen kämpfen die Techniker weiter gegen eine Super-Gau im havarierten AKW von Fukushima. Mit Luftfiltern will der Atomkraftwerksbetreiber Tepco radioaktive Partikel aus dem Inneren des havarierten Reaktors 1 des Kernkraftwerkes Fukushima entfernen.

Die Installation soll nach Angaben des Nachrichtensenders NHK vom Montag in wenigen Tagen abgeschlossen sein. Demnach soll die Kontamination der Luft in dem Gebäude um 95 Prozent reduziert werden. Es wird den Angaben zufolge das erste Mal sein, dass Arbeiter das Reaktorgebäude betreten, seit es dort am 12. März zu einer Wasserstoff-Explosion gekommen war.