/ Präsident wehrt sich gegen Geldwäsche-Vorwurf

Bei einer Debatte im Europaparlament in Straßburg sprach der linke Präsident von „unfairer Kritik“. „Es gibt keine Geldwäsche in Zypern, das möchte ich einmal absolut klar sagen“, betonte Christofias. „Die Leute sollten aufhören, aus politischen Erwägungen mein Land zu stigmatisieren.“
Der zypriotische Präsident weist alle Vorwürfe strikt zurück. (dpa)
Die Bedenken belasten die Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern von EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) über ein Hilfspaket für Zypern. Die Euro-Finanzminister müssen darüber entscheiden, dies könnte sich laut Zeitungsberichten noch bis zum Frühjahr hinziehen. Der Inselstaat hatte im Sommer 2012 Hilfe aus dem Euro-Rettungsschirm beantragt. Benötigt werden voraussichtlich 17,5 Milliarden Euro.
Geld aus Russland
Russische Investoren sollen hohe Geldsummen bei Zyperns Banken angelegt haben. Insbesondere aus Deutschland gibt es Kritik, dass der Steuerzahler zyprische Banken retten solle, bei denen russisches Schwarzgeld liegt und die bei der Steuerhinterziehung helfen. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament Rebecca Harms sagte: „Ich glaube, es wäre falsch so zu tun, als wenn auf Zypern nicht tatsächlich Hilfestellung geleistet würde für Steuerflüchtlinge und Steuervermeider.“
Christofias beklagte sich über einen „Mangel an Verständnis im Ausland“. Zudem gebe es unterschiedliche Ansichten über die benötigte Summe. „Die Verzögerung liegt nicht an der zyprischen Regierung, sondern eher beim IWF, der glaubt, dass unser Bedarf der Höchstbedarf ist. Wir glauben, dass wir weniger brauchen werden.“ Er setze sich dafür ein, dass Zyperns Banken künftig auch direkt Kredite aus dem Euro-Rettungsfonds erhalten. Christofias ist ein scheidender Präsident, im Februar wird auf Zypern ein Nachfolger gewählt.
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