Polizei rätselt über Jungen aus dem Wald

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(dpa)

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Ein mysteriöser Fall um einen Jugendlichen gibt der Berliner Polizei Rätsel auf. Ein 18-Jähriger soll jahrelang in Wäldern gelebt haben.

Vor rund zwei Wochen sei der Junge in der Innenstadt von Berlin aufgetaucht und habe berichtet, jahrelang in Wäldern gelebt zu haben, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Der blonde, athletische Junge mit blauen Augen spreche Englisch und nur gebrochen Deutsch. Sein Körper weise keinerlei Mangelerscheinungen auf. Der Junge wisse nicht, aus welchem Land er komme.

Er berichtete laut Polizei, er heiße Ray und sei zusammen mit seinem Vater durch die Natur gewandert. Vor etwa einem Monat sei der Vater tödlich gestürzt, woraufhin der Junge mit einem Kompass in Richtung Norden bis nach Berlin gelaufen sei. Die Mutter sei vor fünf Jahren bei einem Autounfall gestorben.

Interpol eingeschaltet

Die Polizei prüfe derzeit die Geschichte, sei in den vergangenen
zwei Wochen aber nicht weitergekommen, sagte ein Sprecher. Denn der Junge wisse nicht, durch welche Gegenden er mit seinem Vater gewandert sei. Den toten Vater habe der Junge nach eigener Aussage in einer Grube mit Steinen bedeckt, wisse aber nicht wo.

„Wir arbeiten in dem Fall eng mit Interpol zusammen“, sagte der
Polizeisprecher. Es handle sich vermutlich um einen Vermisstenfall.
Geprüft werde unter anderem, ob es in anderen Ländern als vermisst gemeldete Personen gebe, auf welche die Beschreibung des Jungen passe.

Spezialisten eingeschaltet

Auch werde von einem Spezialisten der englische Akzent des Jungen auf Hinweise nach seiner Herkunft untersucht. Führe all dies nicht zum Erfolg, sei eine öffentliche Fahndung mit einem Foto denkbar, sagte der Sprecher.