Polizei erschießt Kino-Angreifer

Polizei erschießt Kino-Angreifer
(AP/Mark Zaleski)

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In den USA hat es am Mittwoch (Ortszeit) erneut einen bewaffneten Angriff auf eine Kinovorstellung gegeben. Die Polizei hat den womöglich psychisch kranken Angreifer erschossen.

Nach einem erneuten Angriff auf Kinozuschauer in den USA hat die Polizei den womöglich psychisch kranken Täter erschossen. Nachdem ein 29-Jähriger am Mittwoch mit Pfefferspray, einem Beil und einer echt wirkenden Nachbildung einer Waffe in das Kino in einem Vorort von Nashville gekommen sei, sei der Angreifer erschossen worden, teilte die Polizei mit. Bei dem Angriff wurden drei Menschen leicht verletzt.

Laut Polizei handelte es sich bei dem Angreifer um den 29-jährigen Vincente David M. Er sei in das Kino in Antioch, einem Vorort von Nashville im Bundesstaat Tennessee, gekommen, als sich dort etwa 20 Menschen den Actionfilm „Mad Max: Fury Road“ ansahen. Seine Waffe erwies sich laut Polizei erst nach dem Angriff als Softairwaffe. Softairwaffen kommen bei Geländespielen oder im Sport zum Einsatz und können keine lebensgefährlichen Verletzungen herbeiführen.

Mehrere Verletzte

Der Angreifer trug eine Atemschutzmaske, womöglich um sich vor der Wirkung seines Pfeffersprays zu schützen. Mit seinem Beil verletzte er einen 58-jährigen Mann leicht an Schulter und Arm, wie Feuerwehrsprecher Brian Haas mitteilte. Der Angegriffene habe außerdem Pfefferspray abbekommen. Auch zwei Frauen im Alter von 17 und 53 Jahren seien ins Krankenhaus gebracht worden, weil sie Pfefferspray ins Gesicht bekommen hatten. Der Angreifer habe auf einen Polizeibeamten gezielt und sei schließlich zu einer Hintertür des Kinos gerannt, teilte die Polizei mit. Dort sei M. auf weitere Beamte gestoßen. Er sei vor Ort erschossen worden.

Bereits kurz nach Beginn des Angriffs seien Polizisten vor Ort gewesen, sagte Polizeisprecher Don Aaron. Sie hätten in der Nähe einen Unfall aufgenommen und seien daher binnen zwei Minuten in dem Kino eingetroffen. Nashvilles Bürgermeister Karl Dean erklärte: „Ich bin erleichtert, dass niemand sonst getötet wurde, und ich danke der Polizei noch einmal dafür.“ Bevor klar wurde, dass M. lediglich eine Waffennachbildung dabei hatte, hatte die Feuerwehr erklärt, der Angriff hätte „viel schlimmer“ ausgehen können.

Wegen eines verdächtigen Rucksacks, den M. bei sich trug, wurden Sprengstoffspezialisten hinzugerufen. Der Polizeichef von Nashville, Steve Anderson, sagte, der Rucksack habe einen Gegenstand enthalten, „der wie Sprengstoff aussehen sollte“. Es sei aber eine Attrappe gewesen. Auch der Inhalt eines zweiten am Tatort entdeckten Rucksacks erwies sich als ungefährlich.

Kino-Amokläufe

Nach Angaben der Polizei war M. 2004 wegen eines Angriffs festgenommen worden. Die Zeitung „The Tennessean“ berichtete, er sei vier Mal dazu verpflichtet worden, sich wegen psychischer Probleme behandeln zu lassen. Am Montag sei M. als vermisst gemeldet worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Polizeisprecher Aaron. Ende Juli hatte ein Mann in einem Kino im US-Bundesstaat Louisiana (Link) zwei Menschen getötet und sich anschließend selbst erschossen.

In der Stadt Aurora (Link) bei Denver hatte drei Jahre zuvor ein Angreifer während einer „Batman“-Vorführung wahllos ins Kinopublikum gefeuert und dabei zwölf Menschen getötet. Der 27-Jährige wurde vergangenen Monat wegen Mordes schuldig gesprochen. Ihm droht nun die Todesstrafe. Derartige Vorfälle in den Vereinigten Staaten lassen immer wieder Forderungen nach schärferen Waffengesetzen aufkommen.

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