Politik gibt Druck der Industrie nach

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LUXEMBURG - In einer Stellungnahme hat die Verbraucherorganisation die Brüsseler Entscheidung zur Kennzeichnung von Lebensmitteln heftig kritisiert.

Die EU-Minister hätten dem Druck der Industrie nachgegeben. Bei der jetzt verabschiedeten Kennzeichnung seien die Ziele, dem Verbraucher eine einfache und leicht verständliche Kennzeichnung zu bieten, verfehlt worden. Jahrelang hatte die ULC eine Ampel-Kennzeichnung in den Farben Rot, Grün, Gelb gefordert, um die Produkte schnell vergleichbar zu machen. Damit steht der ULC nicht alleine da, alle anderen europäischen Konsumentenschutz-Organisationen hatten dies ebenfalls gefordert.

(Photo: AP)

Die Industrie hatte auf die Forderung mit dem Argument gekontert, die Punktevergabe in den Farben Grün, Gelb, Rot würde die Lebensmittel in gute und schlechte einteilen und vor allem Produkte mit roten Punkten, also solche mit viel Fett, Zucker, Salz, stigmatisieren. Die EU-Kommission hatte sich diesem Argument gebeugt. Das einzig Positive an der neuen Kennzeichnung sei, dass die Hersteller nun verpflichtet werden, die Nährwerte auf 100 g oder 100 ml anzugeben, zum Beispiel Fett-, Zucker- und Salzgehalt, teilte die ULC weiter mit.

Bei allem anderen hingegen, sei das Ziel, die Fettleibigkeit in den Griff zu bekommen und dem Konsumenten eine einfache und verständliche Nährwertangabe anzubieten, den Interessen der Industrie geopfert worden.