06.07.2016: Er muss zurück ins Gefängnis: Oscar Pistorius während der Anhörung vor Gericht in Pretoria. (Tageblatt-Archiv/Pool)
Die Entscheidung über das Schicksal des 29-Jährigen hatte dieselbe Richterin gefällt, die Pistorius in erster Instanz zu fünf Jahren Haft verurteilt hatte. (dapd/Marco Longari)
Im Oktober wurde Pistorius wegen guter Führung in den Hausarrest entlassen. Mitte November trat er einen Sozialdienst an. Jetzt droht dem früheren Starspringer eine Haftstrafe von mindestens 15 Jahren. (Tageblatt)
Oscar Pistorius kommt frei. Er trägt aber eine Fußfessel. (Tageblatt)
15.10.2015: Ex-Sprintstar Oscar Pistorius wird aus der Haft entlassen und in den Hausarrest überstellt. (dapd/Siphiwe Sibeko)
Pistorius Anwälte forderten bereits seit längerem, dass der 28-Jährige nach nunmehr einem Jahr in Haft den Rest seiner Strafe im Hausarrest absitzen darf. (Tageblatt-Archiv/Pool)
12.09.2014: Die Richterin hat Oscar Pistorius der fahrlässigen Tötung an Reeva Steenkamp schuldig gesprochen. (Tageblatt/kim Ludbrook)
Jetzt drohen dem Sprintstar 15 Jahre Gefängnis. (dapd/Siphiwe Sibeko)
09.09.2014: Experten gehen davon aus, dass Pistorius nicht den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen muss, doch einer Strafe von mindestens acht Jahren wird er ihrer Ansicht nach kaum entgehen. (AP/kim Ludbrook)
30.06.2014: Der Angeklagte Oscar Pistorius litt während seiner Tat nicht an einer psychischen Krankheit, die sein Handeln beeinflusst hätte: Zu diesem Ergebnis kommt ein neues psychiatrisches Gutachten. (dapd/Phill Magakoe)
14.05.2014: Richterin Thokozile Masipa steckt Oscar Pistorius einen Monat lang in eine Psychatrie. (Tageblatt/Themba Hadebe)
05.05.2014 Nach den Osterferien sagt der erste Zeuge der Verteidigung im Pistorius-Prozess aus. (dapd/Ihsaan Haffejee)
15.04.2014 Nach fünftägigem Kreuzverhör scheint Oscar Pistorius trotz Tränen und Unschuldsbeteuerungen an Glaubwürdigkeit verloren zu haben. (Tageblatt/Alon Skuy)
"Ich kann es nicht erklären" antwortete er oftmals auf die Fragen des gefürchteten Staatsanwalts Gerrie Nel. (dapd/Antoine de ras)
Nach 23 Verhandlungstagen ist unklar, ob das Gericht zu einem Schuldspruch wegen Mordes kommen wird. (Tageblatt/Themba Hadebe)
Die Toilettentür, auf die Pistorius mehrmals schoss. (dapd/Antoine de ras)
Er habe sie im Bett vermutet, sagte der Angeklagte, er habe nicht geahnt, dass sie im Bad gewesen sein könnte. (Tageblatt/Antoine de ras)
09.04.2014: Oscar Pistorius tritt am Mittwoch in den Zeugenstand. Er wird von Psychologen begleitet. (Tageblatt-Archiv/Siphiwe Sibeko)
Staatsanwalt Gerrie Nel nimmt Pistorius ins Kreuzverhör. Sein Spitznamen lautet "Bulldogge". (Tageblatt-Archiv/Siphiwe Sibeko)
Reeva Steenkamps Mutter June wendete den Blick ab und senkte den Kopf, als das Foto ihrer Tochter gezeigt wurde. Ihr Anwalt Dup de Bruyn legte ihr den Arm um die Schultern. (Tageblatt/Siphiwe Sibeko)
17.03.2014: Oscar Pistorius wird als "großer Liebhaber" von Feuerwaffen bezeichnet. (Tageblatt/Themba Hadebe)
18.04.2016. Die Entscheidung über ein neues Strafmaß für den wegen Totschlags verurteilten Oscar Pistorius soll Mitte Juni fallen. (dapd/Marco Longari)
04.04.2014 Zweiter Tag im Prozess gegen Paralympics-Star Oscar Pistorius. (dapd/kim Ludbrook)
Die Zeugen der Anklage, 106 an der Zahl, werden vernommen. (dapd/Antoine de ras)
Eine Nachbarin hatte zum Prozessbeginn den Sportler schwer belastet. (dapd/kim Ludbrook)
Eiskalter Mord oder ein entsetzlicher Irrtum? Ab dem 3. März 2014 muss sich Oscar Pistorius im südafrikanischen Pretoria vor Gericht verantworten, weil er seine Freundin Reeva Steenkamp erschossen hat. (dapd/Alexander joe)
Der Valentinstag 2013 begann in Südafrika blutig: Der Läufer Oscar Pistorius tötete seine Freundin, das Model Reeva Steenkamp. Jetzt meldet er sich auf seiner Homepage zu Wort. (Tageblatt/Denis Farrell)
31.05.2013: Auf den schockierenden Bildern ist unter anderem das blutverschmierte Badezimmer zu sehen, wo Pistorius seine Freundin erschoss. (Youtube-Screenshot)
Oskar Pistorius bei einem Training am 24. März in Pretoria. (Tageblatt/Lisa Smith)
24.02.2013 Der Bruder von Oscar Pistorius, Carl (im Bild), soll bei einem Verkehrsunfall fahrlässig gehandelt haben. Jetzt muss auch er sich vor Gericht verantworten. (dpa)
22.02.2013 Der südafrikanische Paralympics-Star Oscar Pistorius wird für die Dauer des Mordprozesses gegen ihn auf Kaution freigelassen. (dpa)
Die Staatsanwaltschaft zweifelt weiter an den Darstellung von Oscar Pistorius. (dpa)
21.02.2013 Neue Details um den Mordfall Pistorius: Jetzt kam heraus, dass gegen den Polizeieroffizier Hilton Botha wegen siebenfachen versuchten Mordes ermittelt wird. (dapd)
20.02.2013 Zweiter Tag der Anhörung im Mord-Prozess gegen Olympia-Sieger Oscar Pistorius. (dpa)
Der Olympia-Sieger hält den Kopf gesenkt, als die Staatsanwaltschaft berichtet, dass es einen Zeugen gibt, der einen heftigen Streit zwischen Oscar Pistorius und seiner Lebensgefährtin beobachtet hat. (dpa)
Pistorius Bruder Carl (im Bild) verfolgt die Verhandlung im Gerichtssaal. (dpa)
Nach wie vor ist das Medieninteresse an dem Prozess um den Paralympic-Athlet groß. (dpa)
In den frühen Morgenstunden des 14. Februar 2013 musste sie ihr Leben lassen: Die 30-jährige Reeva Steenkamp starb durch die Kugeln ihres Freundes, des "Blade Runners" Oscar Pistorius. (Tageblatt)
19.02.2013: Der des vorsätzlichen Mordes angeklagte Star-Sprinter Pistorius hat die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft "aufs Schärfste" zurückgewiesen. (dapd/Stephane de Sakutin)
Mit einem Gottesdienst im kleinen Kreis ist dem getöteten südafrikanischen Model Reeva Steenkamp gedacht worden. (Eugene Coetzee/the Herald)
Pistorius Vater verfolgt die Anhörung seines Sohnes vor Gericht. (dapd/Stephane de Sakutin)
Am 14. Februar 2013 soll Pistorius in seinem Haus in Pretoria seine Lebensgefährtin erschossen haben (James Oatway)
03.12.2015. Der frühere Paralympic-Starspringer Oscar Pistorius wurde im Berufungsverfahren wegen Mordes an seiner Freundin Reeva Steencamp verurteilt. Das Gericht befand ihn für schuldig, da er mit "krimineller Absicht" gehandelt habe. (Tageblatt-Archiv/Mike Hutchings)
Oscar Pistorius steht jetzt vor Gericht. Er ist des Mordes beschuldigt. (Tageblatt/tal Cohen)
Der Leichtathletik-Star mit seiner Freundin Reeva Steenkamp. (dapd/Waldo Swiegers)
Oscar Pistorius ist der bekannteste behinderte Sportler der Welt. Er startet auch bei den Nichtbehinderten-Anlässen. (Tageblatt/Kirsty Wigglesworth)
Bei den Paralympics sicherte er sich bisher sechsmal Gold, einmal Silber und einmal Bronze. 2004 sprintete er zum Olympiasieg über 200m und gewann Bronze über 100m. 2008 in Peking wurde er Olympiasieger über 100m, 200m und 400m. 2012 verteidigte er den Titel über 400m (Bild) und stellte mit der 4x100m-Staffel einen neuen Weltrekord auf. Dazu gabs Silber über 200m. (Tageblatt/tal Cohen)
Erstmals bei den Nichtbehinderten startete Pistorius 2007, was von Anfang an für Diskussionen sorgte, weil es hiess, die Karbon-Prothesen würden den Sprinter bevorteilen. (Tageblatt/Georg Hochmuth)
Pistorius kam 1986 wegen einem Gendefekt ohne Wadenbeine zur Welt. Im Alter von 11 Monaten wurden ihm die Beine unterhalb der Knie amputiert. Von Anfang an war er daher auf Prothesen angewiesen. (AP/Paolo Giovannini)
Auf seinem Rücken hat Pistorius einen Bibel-Spruch tätowiert, der mit den Worten beginnt: «I do not run like a man running aimlessly.» Ein zweites sichtbares Tattoo auf seinem rechten Arm zeigt das Geburts- und Todesdatum seiner Mutter. (Tageblatt/Eric Lalmand)
Im Dezember 2012 trat der Sprinter in Doha über 200m gegen ein Pferd an - und besiegte dieses. (Tageblatt/-)
Sich selbst bezeichnet er nicht als behindert, sondern als "ohne Beine". Seit 2007 studiert der Sportler Betriebswirtschaftslehre. (Tageblatt/Daniel Ochoa de Olza)
2008 wurde von der BBC eine Dokumentation über Pistorius mit dem Titel "The Fastest Man on No Legs" gedreht. (Tageblatt/Anja Niedringhaus)
In diesem südafrikanischen Gefängnis verbrachte Pistorius ein Jahr von siner Haftstrafe. (dapd/Mujahid Safodien)
Pistorius kassiert von Össur, BT, Nike, Oakley und Thierry Mugler pro Jahr rund 2 Millionen Dollar Sponsorengelder. (Tageblatt/Peter Klaunzer)
Pistorius fährt gerne Motorrad und hält Zuchtpferde. 2009 verletzte er sich bei einem Bootsunfall schwer, wovon er sich aber vollständig erholte. (Tageblatt/Chris Radburn)
Die Zelle von Oscar Pistorius. (Tageblatt-Archiv/Sydney Seshibedi)
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Sein Leben lang war Oscar Pistorius stolz auf seine Willenskraft und Disziplin. Er überwand die Widrigkeiten seiner Behinderung, maß sich mit den weltbesten Läufern, wurde zum Idol. Nun ist er wegen Mordes an seiner Freundin Reeva Steenkamp angeklagt, vor Gericht präsentierte sich der Südafrikaner als ein gebrochener Mann, ängstlich, unsicher, weinend. „Ich weiß es nicht“, „Ich kann mich nicht erinnern“ und „Ich kann es nicht erklären“ antwortete er oftmals auf die Fragen des gefürchteten Staatsanwalts Gerrie Nel. „Übernehmen Sie endlich Verantwortung für Ihre Tat“, forderte dieser.
Nach sieben Tagen im Zeugenstand sehen Experten den 27-Jährigen in großer Not. Die Verteidigung sei geschwächt, sagte Professor Wium de Villiers (Universität Pretoria) der „Cape Times“. Er verwies auf unterschiedliche Schilderungen der Tatnacht: Zunächst habe die Verteidigung mit „vermeintlicher Notwehr“ argumentiert, nun könne sie nur noch auf einen Freispruch wegen „unfreiwilliger Aktion“ plädieren. Auch Rechtsprofessor James Grant (Wits Universität Johannesburg) schrieb von einem „erheblichen Schaden“, den Pistorius für sich selbst angerichtet habe.
„In Panik“
Zunächst hatte er erklärt, er habe sich, ohne Prothesen und einen Einbrecher vor sich vermutend, „besonders verletzlich“ gefühlt und „in Panik“ in der Nacht zum 14. Februar 2013 durch die verschlossene Toilettentür geschossen. Er habe nicht geahnt, dass dahinter Steenkamp war. Im Kreuzverhör aber sagte der Unterschenkel-amputierte Paralympics-Star, er habe weder „aus Versehen“ noch „aus Absicht“ geschossen, er habe einfach abgedrückt. Es sei „ein Unfall“ gewesen. „Ich hatte Angst um mein Leben, um Reeva.“
Unerbittlich beschuldigte der Staatsanwalt Pistorius, die Unwahrheit zu sagen, zu lügen – auch wenn Nel das eine Rüge der Richterin einbrachte. Der Angeklagte geriet so oft in Erklärungsnot, dass seine Glaubwürdigkeit in Frage gestellt wurde. Dabei ging es um Details der Tatnacht: Wann und wie Pistorius auf den Balkon und später in das Badezimmer gegangen sei, wo schließlich Ventilator und die Jeans von Steenkamp gelegen haben oder warum Blutspritzer im Schlafzimmer gefunden wurden.
Kein einziges Wort
Verwirrend und unklar waren auch die Aussagen, wann Pistorius welche verdächtigen Geräusche gehört habe, mit welcher Lautstärke er seine Freundin gewarnt hatte, wie dunkel es dabei war. Er habe sie im Bett vermutet, sagte der Angeklagte, er habe nicht geahnt, dass sie im Bad gewesen sein könnte. „Und sie hat nie ein einziges Wort gesagt..? Das ist unwahrscheinlich, das ist unmöglich“, sagte Nel. Über Tränen und weinerliche Beteuerungen zog er fast hämisch her: „Nun versuchen Sie, emotional zu werden, aber das wird nicht funktionieren.“
Nach 23 Verhandlungstagen ist unklar, ob das Gericht zu einem Schuldspruch wegen Mordes kommen wird. Dazu müssten Beweise und Argumente des Staatsanwalts „über jeden Zweifel erhaben sein“, so das Gesetz. Indizien, die dafür sprechen, dass Pistorius lügt, sind Aussagen von Nachbarn. Sie wollen in der Tatnacht einen heftigen Streit zwischen ihm und Steenkamp gehört haben.
„Fahrlässige Tötung“
Auch eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung scheint möglich. Pistorius habe „unverantwortlich gehandelt“, sagte Nel. „Es hätte ein Kind sein können. Oder ein unbewaffneter Einbrecher. (…) Sie haben einfach gefeuert.“ Ein vernünftiger Mensch hätte eine Warnung gerufen oder einen Warnschuss abgefeuert, sagte Nel. In Wirklichkeit habe Pistorius seine Freundin nach einem Streit bis zur Toilette verfolgt, um sie dann zu erschießen.
Millionen Südafrikaner verfolgen den Prozess. Seit Wochen läuft täglich im Fernsehen die Live-Übertragung aus dem Gerichtssaal. An dem Misstrauen gegenüber dem einstigen Nationalhelden wird auch die Valentinskarte Steenkamps kaum etwas ändern, die Verteidiger Barry Roux am Dienstag verlesen ließ: „Heute ist ein guter Tag, um dir zu sagen, dass ich dich liebe“, stand da. Diese Worte hatte die 29-Jährige, die erfolgreich als Model arbeitete, am letzten Tag ihres Lebens geschrieben.
Eric Rings, geboren 1979 in Esch/Alzette, studierte Germanistik und Romanistik an der Universität Heidelberg. Seit 2010 ist er Journalist beim Tageblatt, erst in der Online-Redaktion, danach in der Rubrik Außenpolitik. 2019, nach einem 6-monatigem Elternurlaub, wechselte er in das Ressort Innenpolitik. Dort deckt er vor allem die Themenschwerpunkte Schule, Bildung und Familie ab. Er ist Vater von zwei Kindern und ist deshalb auch privat stets in seinen beruflichen Fachgebieten unterwegs.