Pilger begeben sich wieder auf den Hadsch

Pilger begeben sich wieder auf den Hadsch
(Nariman El-mofty)

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Im vergangenen Jahr wurde die Pilgerfahrt von einer Massenpanik mit Hunderten Toten überschattet. Dennoch sind wieder deutlich mehr als eine Million Gläubige nach Saudi-Arabien gekommen.

Mehr als eine Million Muslime haben ihre traditionelle Pilgerfahrt, den Hadsch, begonnen. Am Samstag umrundeten die in weiße Gewänder gehüllten Gläubigen die Kabaa, das größte islamische Heiligtum in der Großen Moschee von Mekka, bevor sie in Richtung der Zeltstadt Mina weiterzogen, wo sie die Nacht verbringen. Nach der Massenpanik mit vermutlich mehr als 2.000 Toten im vergangenen Jahr findet der Hadsch unter besonders strengen Sicherheitsvorkehrungen statt.

Nicht dabei sind in diesem Jahr iranische Pilger, denen ihre Regierung die Teilnahme untersagte. Der schiitische Iran hatte dem sunnitischen Saudi-Arabien vorgeworfen, für die Massenpanik mitverantwortlich gewesen zu sein. Auch 460 Iraner waren nach Angaben der Regierung in Teheran unter den Toten. Saudi-Arabien spricht bis heute offiziell nur von insgesamt 769 Toten. Eine Zusammenstellung der Opferzahlen aus den verschiedenen Ländern ergibt dagegen eine Zahl von mindestens 2.426 Toten.

Keine Predigt

Erstmals seit mehr als drei Jahrzehnten wird der oberste Geistliche Saudi-Arabiens, Großmufti Scheich Abdelasis al-Scheich, in diesem Jahr nicht die wichtige Hadsch-Predigt halten. Wie die Zeitung Al-Riad am Samstag berichtete, wird der Großmufti für die Predigt am Sonntag durch Scheich Saleh bin Hamid ersetzt. Dieser war zuvor Vorsitzender des Schura-Rats.

Die Zeitung nannte keinen Grund für die Änderung. Der Großmufti hatte seit 1981 die Predigt bei der muslimischen Pilgerfahrt Hadsch gehalten. Der Geistliche hatte jüngst für eine Kontroverse gesorgt, als er mit der Aussage zitiert wurde, die schiitischen Anführer des Irans seien „keine Muslime“. Der Großmufti reagierte damit auf Kritik des Obersten Führers des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, an der Reaktion Saudi-Arabiens auf die Massenpanik.