Parlamentswahl hat begonnen

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Mit der Öffnung der Wahllokale um 08.00 Uhr hat am Sonntag die erste Runde der französischen Parlamentswahl begonnen.

Die knapp 46 Millionen Wahlberechtigten entscheiden über die 577 Sitze in der Nationalversammlung. Den Umfragen zufolge können die Sozialisten durch Allianzen mit anderen Parteien für den zweiten Wahlgang mit einer Mehrheit rechnen.

Es ist die erste Wahl nach dem Sieg des Sozialisten François Hollande bei der Präsidentschaftswahl im Mai. Für Wahlkreise mit Kandidaten ohne absolute Mehrheit wird am 17. Juni noch ein zweiter Urnengang fällig. Das Interesse der Franzosen an dieser Abstimmung ist deutlich geringer als noch bei der Präsidentschaftswahl: Nach Meinungsforschern gehen nur rund 60 Prozent der wahlberechtigten Bürger heute wählen. Das Innenministerium meldete dann am Sonntag auch eine leicht rückläufige Beteiligung im Vergleich zur Parlamentswahl 2007. Zur Mittagszeit lag diese demnach bei gut 21 Prozent nach knapp 23 Prozent vor fünf Jahren. Präsident Hollande gab seine Stimme in seiner politischen Heimat Tulle, rund 500 Kilometer südlich von Paris, ab.

Der erste Test

Die Parlamentswahl ist der erste große Test für Frankreichs neuen Präsidenten, François Hollande. Die französischen Sozialisten hoffen bei der Parlamentswahl an diesem und dem kommenden Sonntag eine Mehrheit für ihren Präsidenten François Hollande in der Nationalversammlung zu erringen. Letzte Umfragen sahen sie zusammen mit den Grünen bei 36,5 Prozent, die konservative UMP des abgewählten Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy bei 33,5 Prozent.

Kandidaten ohne absolute Mehrheit im ersten Wahlgang schließen sich traditionell mit weiteren Parteien für den zweiten Wahlgang zusammen. Während die Sozialisten auf Allianzen mit den Grünen, der Linksfront und weiteren linken Splitterparteien bauen können, fehlen der UMP politische Partner. Eine Zusammenarbeit mit der rechtsextremen Front National hat die Partei bislang ausgeschlossen. Der Front National werden 15,5 Prozent der Stimmen vorhergesagt.

Das spannendste Duell dürfte es in der nordfranzösischen Bergbau-Stadt Henin-Beaumont geben. Dort tritt der Chef der Linksfront, Jean-Luc Mélenchon, gegen die rechtsextreme Ultranationalistin Marine Le Pen an. Beide Politiker haben als Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl Achtungserfolge erzielt – Le Pen kam auf knapp 18, Mélenchon auf 11 Prozent der Stimmen.