/ Paris und Berlin starten Initiative

In Europa sind derzeit rund 5,7 Millionen junge Menschen unter 25 Jahren ohne Job, das entspricht einer Arbeitslosenquote von knapp 24 Prozent. Von Land zu Land sind die Unterschiede gewaltig: Während die Quote in Deutschland und Österreich bei knapp acht Prozent liegt – dem niedrigsten Stand in Europa – sind es in Frankreich bereits rund 25 Prozent. In Spanien sind es sogar knapp 56 Prozent, in Griechenland 59 Prozent.
Was sieht die deutsch-französische Initiative vor?
Ende Februar beschlossen die EU-Arbeitsminister eine sogenannte Jugendgarantie: Unter-25-Jährigen soll binnen vier Monaten nach Ende ihrer Ausbildung oder nach einem Job-Verlust eine neue Stelle, ein neuer Ausbildungsplatz oder zumindest ein Praktikum angeboten werden. Die deutsch-französische Initiative will dies über die Förderung in drei Bereichen erreichen.
Erstens soll es günstigere Kredite für kleine und mittlere Unternehmen in Europa geben, damit diese investieren und neue Stellen schaffen können. Dabei soll die Europäische Investitionsbank helfen. Zweitens ist eine Förderung der dualen Ausbildung in Europa geplant, bei der eine praxisnahe Ausbildung in einem Unternehmen verbunden ist mit theoretischem Unterricht im Klassenzimmer. Dabei ist Deutschland ein Vorbild, das duale System gilt hier als Erfolgsrezept. Drittens soll die Mobilität von Lehrlingen in Europa erhöht werden. Im Raum steht auch eine Ausweitung des europäischen Studentenaustauschprogramms Erasmus auf Lehrlinge.
Welche Mittel stehen zur Verfügung?
Bei der Initiative geht es nicht in erster Linie um neue Mittel, sondern um die bessere Verwendung bereits existierender Mittel. „Die Finanzierungsmittel sind da“, sagte die deutsche Arbeitsministerin Ursula von der Leyen mit Blick auf die im EU-Budget von 2014 bis 2020 für die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit veranschlagten sechs Milliarden Euro. Zudem könnten nach ihrer Darstellung 16 Milliarden Euro aus europäischen Strukturfonds verwendet werden.
Wie geht es weiter mit der Initiative
Bereits am Donnerstag trifft die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Paris Frankreichs Staatschef François Hollande zu Gesprächen über die wirtschaftliche Entwicklung in Europa, dabei dürfte auch die Initiative gegen Jugendarbeitslosigkeit zur Sprache kommen. Auch auf dem EU-Gipfel Ende Juni in Brüssel soll die Initiative Thema werden. Am 3. Juli wollen sich dann in Berlin die 27 EU-Arbeitsminister treffen, anwesend sein werden dort ebenfalls Merkel und Hollande.
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