Paris ermittelt gegen Todeschützen

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Nach dem jüngsten Hinrichtungsvideo der Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS), in dem offenbar ein Franzose auftritt, ermittelt nun die französische Justiz.

In dem am Dienstag verbreiteten IS-Video wird die Erschießung eines arabischen Israelis durch einen Jungen gezeigt. Daneben steht ein Mann, der auf Französisch Drohungen gegen Juden ausstößt; bei ihm könnte es sich um den aus Frankreich stammenden Sabri Essid handeln, einen Angehörigen des islamistischen Attentäters Mohamed Merah.

In Sicherheitskreisen hieß es am Donnerstag, der Mann in dem Video sei „sehr wahrscheinlich“ Sabri Essid und der etwa 12-jährige Junge sein Stiefsohn. Der arabische Israeli wird in dem Video als Spion des israelischen Geheimdienstes Mossad dargestellt; der Junge schießt dem Gefangenen dann in den Kopf. Der daneben stehende Mann in dem Video erinnert an den Anschlag auf einen jüdischen Supermarkt in Paris im Januar mit vier Toten und stößt Drohungen gegen Israel und Jerusalem aus.

Ermittlungen

Der schon lange im südfranzösischen Toulouse als radikaler Islamist bekannte 31-jährige Essid soll im Arpil 2014 nach Syrien gereist sein. Sein Vater hatte die Mutter von Mohamed Merah geheiratet, der zwischen dem 11. und 19. März 2012 in Toulouse und Umgebung insgesamt sieben Menschen erschoss, darunter drei Schüler und einen Lehrer einer jüdischen Schule.

Merahs Schwester Souad war im Frühjahr 2014 ebenfalls von Frankreich nach Syrien ausgereist. Die französische Justiz ermittelt im Zusammenhang mit dem Video nun unter anderem wegen des Vorwurfs des Mordes. Darüber hinaus geht es um den Vorwurf der Beteiligung an einer Terrororganisation und um Aufstachelung zu Terrorakten.