Osama bin Laden wollte Obama töten

Osama bin Laden wollte Obama töten
(AFP)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Osama bin Laden wollte vor seinem Tod mit seinem Terrornetzwerk Al-Kaida Anschläge auf US-Präsident Barack Obama und General David Petraeus verüben.

Die Zeitung „Washington Post“ berichtete auf ihrer Website, bin Laden habe argumentiert, nach dem Tod des Präsidenten müsste dessen Stellvertreter Joe Biden das Amt übernehmen. Dieser werde das Land ins Chaos führen. Ein Kolumnist der Zeitung konnte im Weißen Haus Dokumente einsehen, die von US-Spezialeinheiten beim Angriff auf bin Ladens Versteck in Pakistan sichergestellt wurden.

„Der Grund für die Konzentration auf sie (Obama und Petraeus) ist, dass Obama der Kopf der Untreue ist und seine Ermordung automatisch Biden zum Präsidenten macht“, hieß es in einer Botschaft bin Ladens an seinen Vertrauten Atijah Abd al Rahman. „Biden ist absolut unvorbereitet auf dieses Amt, was die USA in eine Krise führen wird.“ Den damaligen Oberkommandierenden der NATO-Kräfte in Afghanistan, Petraeus, beschrieb bin Laden als „Mann der Stunde“. Ihn zu töten, würde den Krieg in Afghanistan verändern, erklärte er.

Keine ernsthafte Bedrohung

In den Dokumenten erscheint bin Laden als ein Mann, der stärker über die Konsequenzen seiner Pläne nachdenkt als über deren Ausführung. So sollte Obama mit einem Anschlag auf das Präsidentenflugzeug, die Air Force One, getötet werden. Aus US-Geheimdienstkreisen verlautete, zu einem solchen Anschlag wäre die Al-Kaida nicht in der Lage gewesen. Die Pläne gegen Obama hätten nie eine ernsthafte Bedrohung dargestellt.

Viele von bin Ladens Botschaften waren an al Rahman gerichtet. Der Terrorchef hoffte offenbar, dass der pakistanische Terrorist Ilyas Kashmiri die Attentatspläne ausarbeiten würde. „Bitte fordere Bruder Ilyas auf, mir die Schritte mitzuteilen, die er in der Frage unternommen hat“, schrieb bin Laden laut der „Washington Post“ an Atijah. Beide, Rahman und Kashmiri, kamen wenige Wochen nach der Tötung von bin Laden durch US-Spezialkräfte in seinem Versteck in Pakistan bei Drohnenangriffen des US-Geheimdienstes CIA ums Leben.

Bin Laden wollte neuen Namen

In seinen Botschaften zeigte sich bin Laden tief besorgt, dass die Unterstützung für Al-Kaida schwinden könnte, weil bei deren Anschlägen auch immer wieder Muslime getötet wurden. Er erwog, dem Terrornetzwerk einen neuen Namen zu geben.

Aus amerikanischen Regierungskreisen verlautete, die Dokumente, die Ignatius einsehen konnte, sollten in den kommenden Monaten veröffentlicht werden – auf Arabisch und in einer englischen Übersetzung.