Opposition kritisiert Friedensmission

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Syriens Opposition sieht die Beobachtermission der Arabischen Liga immer kritischer. Die Delegierten werden von dem Regime gezielt getäuscht, sagen sie. Die Gewalt dauert derweil an.

Trotz arabischer Beobachter geht das Blutvergießen in Syrien weiter. Landesweit wurden am Donnerstag nach Angaben Oppositioneller mindestens 29 Menschen von Regierungstruppen getötet, viele in den Protesthochburgen Homs und Hama. Am Stadtrand von Damaskus sollen Sicherheitskräfte des Regimes von Baschar al-Assad das Feuer auf Demonstranten eröffnet haben, als eine Delegation von Beobachtern der Arabischen Liga in die Gegend kam. Aktivisten äußerten heftige Kritik an der Friedensmission.

Vor allem Bemerkungen des Missionschefs Mustafa al-Dabi sorgten für Empörung unter den Assad-Gegnern. Der sudanesische General war nach einem Besuch in der seit Wochen unter Beschuss stehenden Stadt Homs mit der Aussage zitiert worden, dass er dort nichts Besorgniserregendes gesehen habe. Dem Regime des Sudans selbst werden allerdings auch Menschenrechtsverletzungen zur Last gelegt.

„Sehr enttäuschend“

Sheikh Anas Airut vom Nationalrat der syrischen Opposition sagte in einem Telefongespräch mit der Nachrichtenagentur dpa aus der Türkei, diese Einschätzung sei „sehr enttäuschend“. Das Assad-Regime spiele allen etwas vor. „Das ist eine Tragödie.“

General al-Dabi wiederum bat die Oppositionsaktivisten um mehr Zeit, bevor die Arbeit der Beobachter kritisiert werde, wie die dpa aus dem Umfeld der Delegation erfuhr. Die arabischen Beobachter wollten im Laufe des Tages noch Hama sowie die ebenfalls umkämpften Provinzen Daraa und Idlib besuchen.

Bis zu 200 Beobachter

Ende Dezember sollen zwischen 150 und 200 Beobachter in Syrien sein. Sie sollen bis Ende Januar den Rückzug der Armee aus den Städten und die Freilassung der politischen Gefangenen überwachen. Ziel ist ein Ende des Blutvergießens. Seit Beginn des Aufstands gegen Assad im März wurden laut UN-Schätzungen mehr als 5000 Menschen getötet.