/ "Opferlamm" Berlusconi

(AP)
Der 74-jährige Medienmogul und Milliardär kam in den Mailänder Justizpalast für eine weitere Anhörung in dem Mediatrade-Vorverfahren. Dabei geht es um Steuervergehen im Zusammenhang mit dem Ankauf von Filmrechten.
Bei einer früheren Anhörung hatte der Chef der italienischen Mitte-Rechts-Regierung die Anschuldigungen gegen ihn als lachhaft abgetan. Im Gegensatz zu den anderen drei Prozessen, die gegen ihn laufen, ist das Mediatrade-Verfahren noch nicht offiziell eröffnet. Verwickelt in das Verfahren ist auch Berlusconis Sohn Piersilvio.
Politisches Opfer
Bereits am kommenden Montag wollte Berlusconi in einem weiteren seiner Prozesse anwesend sein. Dabei geht es um die ihm vorgeworfene Bestechung des britischen Anwalts David Mills. Berlusconi nutzt die Auftritte im Mailänder Justizpalast dafür, sich verstärkt als Opfer linker Staatsanwälte und Richter darzustellen. Er hofft möglicherweise darauf, auf diese Weise bei den später im Mai anstehenden Provinz- und Kommunalwahlen zu punkten.
Der spektakulärste Prozess gegen Berlusconi ist das Verfahren um die junge Marokkanerin „Ruby“ und angebliche Sex-Partys. Dieser Prozess wegen Amtsmissbrauchs und Sex mit der damals Minderjährigen war Anfang April eröffnet und nach fünf Minuten auf Ende Mai vertagt worden. Berlusconis konservative Mehrheit im Parlament ist dabei, den Regierungschef mit einem Gesetz über kürzere Verjährungsfristen bei mehreren der Prozesse vor einer möglichen Verurteilung zu bewahren.
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