Ohne Caritas und Co. geht’s nicht

Ohne Caritas und Co. geht’s nicht
(Tageblatt)

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Ohne große Hilfsdienste wie Rotes Kreuz oder Caritas wären die Maschen des sozialen Netzes sehr viel größer, wären v.a. Integration und Leben am Rande der Gesellschaft noch viel schwieriger. Die Caritas präsentierte am Dienstag ihre Bilanz 2015. Ein Rückblick in Zahlen.

9 Strukturen der Caritas beherbergten rund 700 Flüchtlinge. In 3 sog. „classes passerelles“ werden etwa 100 jugendliche Flüchtlinge betreut. Die Warteliste beträgt 70 Personen, 2 weitere Klassen wären nötig. 2.867 Beratungen gab es für Flüchtlinge, 500 mehr als im Vorjahr. Mindestens 1 Mal pro Woche wurden allgemeine Info-Versammlungen für Gruppen à 40 Erstankömmlinge organisiert, auch mit arabischer Übersetzung.

674 Personen wurden während der „Wanteraktioun“ im „Centre de nuit“ auf Findel beherbergt, 233 fanden Unterschlupf im Foyer Ulysse in Bonneweg.

10.167 Personen (Kinder, Jugendliche, Familien) nahmen Dienste im Bereich Kinder und Jugend in Anspruch. 2.395 Kinder wurden in Cartitas-Foyers, -Maisons relais und -Kindertagesstätten betreut. 1.373 Mal gab es (anonyme) Bitten um Beistand oder Ratschlag beim „Kannerjugendtelefon“.

6.540 Besuche gab es in einer „Kleederstuff“, 3.410 Personen nutzten das Angebot der 3 „épiceries sociales“. In Esch, Diekirch und Redingen lag der durchschnittliche Wert pro Einkauf bei 22,39 Euro. Da den Kunden nur ca. ein Drittel des reellen Werts in Rechnung gestellt wird, lag dieser bei rund 68 Euro, macht demnach etwa 45 Euro Ersparnis pro Einkauf.

861 Personen besuchten berufliche Fort-/Ausbildungen, resp. wurden im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme intern eingestellt (103).

111 Projekte in 24 Ländern betrieb Caritas Luxemburg im Ausland und investierte darin 9,78 Millionen Euro.

560.000 Euro kamen bei Spendenaufrufen im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise zusammen, 193.000 Euro beim Aufruf nach dem Erdbeben in Nepal.

2,49 Millionen Euro insgesamt erhielt die Caritas im vergangenen Jahr an Spenden. In den beiden Jahren zuvor lag diese Summe bei rund 1,8 bis 1,9 Milionen.

50.053.736,76 Euro an Mitteln setzte die Caritas für ihre Dienst ein. Der Löwenanteil entfiel auf die „Fondation Caritas“ (22,22 Millionen) sowie „Caritas jeunes et familles“ (21,71 Millionen).

530 Personen beschäftigte die Caritas, dies entspricht 434,66 Vollzeitstellen. Dazu kamen 651 freiwillige Helfer, sowie 174 Praktikanten o.ä.

6,1% betrug im Jahr 2014 das Armutsrisiko eines Luxemburger Haushalts ohne Kinder. Für einen Haushalt mit Kindern steigt dieses Risiko auf 22,45%, demnach ein Unterschied von 16,3. Der Bericht hält fest: 2003 habe diese Differenz lediglich bei 1,8 Prozentpunkten gelegen und auch 2010 „nur“ bei 10,6. In nur 12 Jahren sei das Armutsrisiko demnach stark gestiegen, und Luxemburg sei eines von nur 6 Ländern, wo das Armutsrisiko für Kinder über dem europäischen Durchschnitt liege.