OECD räumt Fehler ein

OECD räumt Fehler  ein

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat nach eigenem Eingeständnis das Ausmaß der internationalen Wirtschaftskrise in den Jahren von 2007 bis 2012 unterschätzt.

Bei Ausbruch der Krise habe sie zwar die Wachstumsprognosen nach unten korrigiert, aber nicht in ausreichendem Maße, schreibt die Organisation in einem am Dienstag in Paris veröffentlichten Bericht zu der Krise. Tatsächlich habe das Wachstum in den von der OECD beobachteten Ländern im fraglichen Zeitraum durchschnittlich 1,4 Prozentpunkte unter den Prognosen gelegen.

Die „größten Fehler“ seien bei den Voraussagen für die angeschlagenen Länder der Euro-Zone“ gemacht worden, erklärt die OECD, deren Wirtschaftsprognosen zu den weltweit am meisten beachteten gehören. Außerdem sei der für 2010 bis 2012 wiederholt angekündigte Konjunkturaufschwung ausgeblieben.

OECD unterschätzte Auswirkungen

Unterschätzt wurden dem Bericht zufolge besonders die Auswirkungen der Krise auf Länder, die Ereignissen im Ausland und Erschütterungen anderer Wirtschaftsnationen besonders ausgesetzt sind – entweder wegen einer starken Abhängigkeit vom Außenhandel, oder wegen eines großen Anteils ausländischer Investoren am Kapital ihrer Banken.

Insgesamt sei bei den Prognosen die wachsende Globalisierung der Realwirtschaft und des Finanzsektors nicht ausreichend beachtet worden, räumt die OECD in dem Bericht mit dem Titel „post mortem“ ein. Dadurch sei etwa die Auswirkung der Probleme im Bankensektor oder der Zinsänderungen auf dem Schuldenmarkt unterschätzt worden.

Gegenseitige Abhängigkeit zwischen den Märkten stärker als früher

Mittlerweile schenkten alle Institutionen, die Wirtschaftsprognosen erstellen, den Fluktuationen auf dem Geldmarkt mehr Aufmerksamkeit, versichert die Organisation. Sie hätten zur Kenntnis genommen, dass die gegenseitige Abhängigkeit zwischen den Märkten, der Realwirtschaft und der Stimmung unter den Akteuren in der Wirtschaft stärker sei als früher angenommen.

Heute stützt sich die OECD nach eigenen Angaben mehr als früher auf „empirische Daten“, die sie bei ihren Kontakten mit Unternehmen sammele. Diese Daten könnten zur Frühwarnung hinsichtlich der wirtschaftlichen Aktivität dienen. Der in Paris ansässigen Organisationen gehören derzeit 34 Länder an.