Nur noch „Madame“

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In Luxemburg gibt es keine "Mademoiselles" mehr. Diese Frauen verniedlichende, andere sagen, diskriminierende Bezeichnung wird aus den offiziellen Dokumenten verbannt.

Das Land der Menschenrechte und Gleichheit hat es vorgemacht. In einem Rundschreiben an die Behörden gab Frankreichs Premierminister im Februar die Anweisung, den Begriff „Mademoiselle“ aus allen offiziellen Dokumenten zu streichen. In Zukunft soll es nur noch „Madame“ und „Monsieur“ geben.

Luxemburgs Regierung ahmte den Schritt bereits am 9. März nach, wie Beamtenministerin Octavie Modert und Gleichstellungsministerin Françoise Hetto-Gaasch nun in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Viviane Loschetter und Felix Braz (beide „déi gréng“). Auf Formularen und Anträge der Luxemburger Verwaltungen wird demnach noch zwischen Monsieur und Madame unterschieden. Fräulein bzw. Joffer sind als Bezeichnung junger Frauen passé, zumindest im offiziellen Sprachgebrauch.

Keine Probleme haben die Minister mit den Begriffen „Mädchenname“ und „Name des Ehepartners“. Der legale Name einer Person sei der im Zivilstandsregister eingetragene. Die Nutzung beider Begriffe habe keinerlei rechtliche Grundlage, sagen sie.

In Frankreich hatte sich die Politik dem jahrelangen Druck von feministischen Gruppen gebeugt. „Überall werden wir aufgefordert unseren Familienstand anzugeben. Das wird Männern nicht aufgezwungen, es ist nicht wichtig, ob sie verheiratet sind“, so die Sprecherin der Gruppe „Osez le féminisme“, Julie Muret nach der Bekanntgabe des Rundschreibens des französischen Premierministers.