NSA zahlte Millionen an Internetfirmen

NSA zahlte Millionen an Internetfirmen
(dpa)

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Dafür dass sie ihre Programme den Bedürfnissen des US-Geheimdiensts anpassten, erhielten Technologiefirmen, wie Google oder Microsoft, Millionenbeträge.

Der US-Geheimdienst NSA soll Technologiefirmen wie Google, Microsoft und Yahoo Millionenbeträge gezahlt haben, damit diese ihre Technologie den Geheimdienstanforderungen anpassen. Das berichtet der „Guardian“ in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf geheimes Material aus den Enthüllungen des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden.

Die Zeitung, die mit der britischen Regierung in Streit geraten ist, veröffentlichte auch Originalauszüge aus den Geheimdienst-Akten.

Google streitet alles ab

Das Unternehmen Yahoo bestätigte in einer Stellungnahme Zahlungen. „Die Bundesgesetzgebung verpflichtet die US-Regierung, Anbieter für Kosten zu entschädigen, wenn sie von der Regierung verpflichtet werden, rechtliche Verfahren einzuführen. Wir haben im Einklang mit diesem Gesetz Erstattungen angefordert.“ Andere Firmen wie Microsoft äusserten sich nicht.

Google behauptete, nicht an dem Überwachungsprogramm PRISM teilgenommen zu haben, obwohl der Name der Firma explizit in einem der Originalauszüge der NSA-Akten als „PRISM-Provider“ erwähnt wird.

„New York Times“ hilft dem „Guardian“

Der „Guardian“ will bei der Auswertung des brisanten Materials von Snowden künftig mit der „New York Times“ zusammenarbeiten. Man habe sich wegen des „immensen Drucks von Seiten der britischen Regierung“ dazu entschieden, einen US-Partner ins Boot zu holen, erklärte der „Guardian“ am Freitag auf seiner Internetseite.

Die „NYT“ erhalte damit Zugang zu „sensiblen“ Dokumenten Snowdens zum britischen Geheimdienst GCHQ. Aber auch der „Guardian“ werde weiterhin darüber berichten.

Durch die Verfassung geschützt

Die britische Zeitung hatte vor einigen Tagen öffentlich gemacht, dass ihr Chefredakteur von der Regierung in London zur Vernichtung von Festplatten mit Informationen von Snowden gezwungen wurde.

Gegen den Lebensgefährten des „Guardian“-Journalisten Glenn Greenwald wurden Ermittlungen eingeleitet. Vor dem Hintergrund erklärte der „Guardian“ am Freitag, in den USA seien Journalisten durch die Verfassung besser geschützt als in Grossbritannien.

Die beiden Zeitungen hatten schon einmal im Jahr 2010 kooperiert, nämlich beim Abhörskandal um die inzwischen eingestellte britische Zeitung „News of the World“ von Rupert Murdoch. Weder die britische Regierung noch die „NYT“ reagierten nun zunächst auf die angekündigte erneute Partnerschaft.