Nouy offiziell zur Chefin berufen

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Nachdem sie alle politischen Hürden genommen hat, ist die Französin Danièle Nouy nun auch offiziell zur Chefin der neuen Bankenaufsicht für die Eurozone berufen worden.

Die europäischen Staaten billigten am Montag erwartungsgemäß die Ernennung der 63-jährigen Französin und ermöglichten damit ihren Dienstantritt zum 1. Januar, wie die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main mitteilte. EZB-Chef Mario Draghi betonte, Nouy habe „fast 40 Jahre Erfahrung mit der Beaufsichtigung von Banken“. Bei der französischen Notenbank Banque de France leitet sie seit 2007 die Abteilung für Banken- und Versicherungsaufsicht.

Die künftige Bankenaufsicht für die Eurozone wird bei der EZB in Frankfurt angesiedelt. Sie soll zunächst die 130 größten Banken des gemeinsamen Währungsraums kontrollieren. Aber auch Länder, die nicht der Eurozone angehören, können sich der Initiative anschließen. Einsatzbereit soll das Kontrollgremium im November 2014 sein. Bis dahin will die EZB rund tausend zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Mit der Bankenaufsicht zieht die EU die Konsequenzen aus der internationalen Finanzkrise nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers.

Auch im internationalen Finanzgeschäft kann Nouy, die mit einem Versicherungsmakler verheiratet ist und zwei erwachsene Töchter hat, eine beeindruckende Karriere vorweisen: 1985 wurde sie für ein Jahr als Vertreterin der Banque de France bei der US-Notenbank Fed nach New York gesandt, von 1998 bis 2003 war sie Generalsekretärin des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht, von 2006 bis 2008 vertrat Nouy Frankreich im Europäischen Bankenausschuss der EU. Das Europaparlament hatte ihrer Ernennung zur Chefin der neuen Bankenaufsicht schon am Mittwoch mit großer Mehrheit zugestimmt.