Nordkorea schlägt zwei Systeme vor

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Auf dem Weg zu einer Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea hat der kommunistische Norden eine Konföderation vorgeschlagen.

„Eine Vereinigung des Vaterlandes ist die größe Sehnsucht der ganzen Nation“, sagte Pjöngjangs Aussenminister Ri Su Yong am Samstag vor der Uno-Vollversammlung in New York.

„Wir sind der Meinung, dass eine nationale Wiedervereinigung nicht durch Konfrontation erreicht werden sollte, sondern durch eine Konföderation mit zwei Systemen in einem Land.“

„Die Regierung der Demokratischen Volksrepublik Korea strebt in Worten und Taten aufrichtig die Entwicklung der innerkoreanischen Beziehungen hin zu einer Vereinigung durch Konföderation an“, sagte Ri. Das sei der einzige Weg, um Krieg zu vermeiden und den Frieden zu sichern. Zugleich warf er dem Süden aber Provokationen und Schikanen vor.

Ri beteuerte, dass Nordkorea immer offen sei für einen Dialog über „echte Menschenrechte, abseits einer politischen Motivation und eines heuchlerischen Missbrauchs“. Pjöngjang sei bereit zu Verhandlungen mit anderen Ländern auf Augenhöhe über Menschenrechte.

Kritik an den USA

Das Land sei auch willens, mit den Vereinten Nationen in dieser Frage zusammenzuarbeiten. Zuvor hatte Ri gesagt, alle Menschenrechte würden in Nordkorea respektiert. Kritik äusserte Ri an den USA: Washington missbrauche das Thema für politische Zwecke, erklärte er. Mit Ländern, die Pjöngjang gegenüber nicht feindselig eingestellt seien, sei man jedoch zur Kooperation bereit.

Hintergrund ist der Befund einer UN-Kommission, die im Februar stichhaltige Beweise für Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch die autoritäre Regierung Nordkoreas festgestellt hatte. Erst diese Woche forderten die USA Pjöngjang dazu auf, dem „bösen System“ der Gefangenenlager ein Ende zu setzen.

In seiner Ansprache ging Ri zwar nicht direkt auf die Untersuchung der Kommission ein. Doch hat die Führung um Machthaber Kim Jong Un eine Kooperation mit dem Gremium abgelehnt.