Nimmermüde Schwerarbeiter

Nimmermüde Schwerarbeiter
(Sven Hoppe)

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Deep Purple begeistern immer noch mit Spielwitz, Virtuosität und erstaunlicher Energie. Im Mittelpunkt der Show ihrer aktuellen Tour stehen die Songs ihrer frühen Alben.

Mit ihrem knapp 20 Songs starken Programm konzentrierten sich die Mitbegründer des Hard-Rock auf ihre frühen Werke: auf Songs der Alben „Deep Purple In Rock“, „Fireball“ und „Machine Head“. Dieses LP-Trio untermauert nicht nur den Ausnahmestatus der Band – die Alben aus den frühen 70er Jahren gehören zu den Meilensteinen des Hard-Rock.

Wie eh und je liebt auch der Deep Purple-Jahrgang 2016 das spielerische Moment, die Improvisation. Mit Gitarrist Steve Morse, als 61-Jähriger der Benjamin der Band, und Keyboarder Don Airey hat die Formation hochbegabte Techniker in ihren Reihen, die das Rampenlicht gut zu nutzen wissen. Ihnen wird im Verlauf der Show jede Menge Freiraum zur künstlerischen Entfaltung gewährt; mitunter um einen Tick zu viel.

Gillen ist immernoch in Topform

Andererseits erhält so der wie ein in die Jahre gekommener Turnlehrer aussehende Sänger Ian Gillan genügend Pausen, um seine empfindlichen Simmbänder für die lange Tour zu schonen. Fest steht indes: Wer die Band in den vergangenen Jahren gesehen hat, wird dem heutigen Gillan absolute Top-Form attestieren. Seine Stimme schwingt sich bei Klassikern wie „Smoke On The Water“ offenbar mühelos hinauf in höchste Regionen.

Dennoch: Er und Glover sind bereits 70, Paice und Airey werden es bald sein. Ökonomisches Umgehen mit den Energiereserven ist da nur schlau. Eine Ahnung davon, wie Deep Purple in einigen Jahren klingen könnte, liefern sie gleich selbst – mit bluesigen Versionen von „The Mule“ und „Lazy“: lässig swingend, Club-Atmosphäre verströmend, dosierte Power statt volles Brett.

Deep Purple spielen am 29.07. im belgischen Tienen, rund 200 Kilometer von Esch sur Alzette entfernt. Am 30.07. spielen sie auf der Loreley, rund 230 Kilometer von Esch- sur-Alzette entfernt.

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