/ NGOs weisen Kritik zurück

(dpa)
Der Direktor der EU-Grenzschutzagentur, Fabrice Leggeri, hatte der deutschen Tageszeitung Welt gesagt, die Einsätze führten dazu, dass Schleuser noch mehr Migranten auf seeuntüchtige Boote zwängten (Link). Paul Delaunois von Ärzte ohne Grenzen in Luxemburg nannte am Dienstag die Kritik Leggeris „skandalös“.
Delaunois fragte: „Will er uns vorschlagen, wir sollten uns weiter aus der Zone auf dem Mittelmeer zurückziehen, wo das Risiko zu ertrinken am größten ist, nur um Menschenschmuggel schwieriger zu machen? Sollen wir die Menschen einfach ertrinken lassen?“
„Eine Frechheit“
Auch Sea Watch widersprach den Äußerungen des Frontex-Direktors. „Die Grenzschutzagentur ist selbst an einer Migrationspolitik beteiligt, die alleine in diesem Jahr schon über 485 Menschen das Leben gekostet hat“, meinte Sea-Watch-Geschäftsführer Axel Grafmanns. Es sei „eine Frechheit, angesichts dieser Realität humanitären NGOs einen Skandal zuzuschieben“.
Der Vorsitzende der privaten Initiative „Sea-Eye“, Michael Buschheuer, wies die Kritik zwar zurück, bot Frontex aber zugleich an, sie bei der Aufdeckung von Schleuseraktivitäten zu unterstützen.
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