New York Times-Journalist ausgewiesen

New York Times-Journalist ausgewiesen
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China hat erneut einen ausländischen Journalisten ausgewiesen. Der Pekinger Korrespondent der amerikanischen Zeitung "New York Times", Chris Buckley, musste am Montag ausreisen, nachdem sein Visum nicht verlängert worden war.

Die „New York Times“ habe die örtlichen Behörden mehrmals vergeblich um eine Verlängerung von Buckleys Akkreditierung gebeten, sagte Chefredakteurin Jill Abramson. Es sei bedauerlich, dass er dennoch dazu gezwungen wurde, sich aus China abzusetzen. Buckley hatte in China seit dem Jahr 2000 als Korrespondent gearbeitet. Im September wechselte der Australier zur „New York Times.“ Mit seiner Familie flog Buckley nach seiner Ausweisung zunächst nach Hongkong.

Das chinesische Außenministerium habe jeden Kommentar zu dem Fall abgelehnt, teilte die Zeitung weiter mit. Beobachter vermuten allerdings einen Zusammenhang mit deren Enthüllungen über den großen Reichtum der Familie von Ministerpräsident Wen Jiabao. Am Tag der Veröffentlichung entsprechender Artikel wurden etwa die Webseiten der „New York Times“ in China bis auf den heutigen Tag gesperrt, wie das Blatt erklärte.

Unter Druck

Die Visa sechs anderer China-Korrespondenten wurden demnach rechtzeitig verlängert. Allerdings warte der designierte Pekinger Bürochef der „New York Times“, Philip Pan, weiter auf seine Akkreditierung, hieß es weiter.

Ausländische Journalisten sehen sich in China erhöhtem Druck ausgesetzt. Erst im Mai musste ein Korrespondent des arabischen Fernsehsenders Al-Dschasira das Land verlassen.