Neuer Prozess gegen Ex-Diktatoren

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In Argentinien hat ein neuer Prozess gegen die ehemaligen Diktatoren Rafael Videla (87) und Reynaldo Bignone (85) begonnen.

Sie werden zusammen mit weiteren 23 ehemaligen Mitgliedern der Sicherheitskräfte angeklagt, für die Verschleppung von über 200 Menschen im Rahmen einer grenzübergreifenden Verfolgung von Regimegegnern verantwortlich zu sein. Das am Dienstag in Buenos Aires eröffnete Verfahren wird voraussichtlich mindestens zwei Jahre dauern, wie die Justiz-Nachrichtenagentur CIJ berichtete.

Die Opfer seien, so die Anklage, im Rahmen des sogenannten «Plan Cóndor» entführt und ermordet worden. Unter diesem Namen kooperierten in den 70er Jahren die Geheimdienste der damaligen Militärdiktatoren Argentiniens, Brasiliens, Chiles, Boliviens, Paraguays und Uruguays, um linke Regimegegner auch über die Grenzen hinweg zu verfolgen.

Unter den Angeklagten ist auch der ehemalige Heeres-General Luciano Benjamín Menéndez (84), der wegen Menschenrechtsverletzungen bisher sieben Mal zu lebenslanger Haft verurteilt worden ist. Während der argentinischen Militärdiktatur 1976-83 sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen bis zu 30 000 Menschen verschleppt und umgebracht worden.