/ "Nein, es gibt nichts Gefährliches"

Im ukrainischen Atomkraftwerk Saporoschschja, dem leistungsstärksten Kernkraftwerk Europas, ist nach einer Panne der dritte Reaktorblock abgeschaltet worden. Der technische Defekt hat sich nach Angaben des Kraftwerksbetreibers bereits am 28. November ereignet.
Regierungschef Arseni Jazenjuk forderte am Mittwoch Aufklärung von Energieminister Wladimir Demtschischin. Der Ressortchef solle Auskunft geben, welche Folgen der technische Defekt habe, sagte Jazenjuk örtlichen Medien zufolge in Kiew.
„Nein, es gibt nichts Gefährliches“, sagte Demtschischin. Bis zu diesem Freitag sollte „das Problem“ beseitigt sein. „Das ist eine technische Frage – und obwohl der dritte Block abgeschaltet ist, stellt er keine Gefahr dar“, sagte der neu ernannte Ressortchef.
„Keine erhöhte Radioaktivität“
Die AKW-Leitung hatte über die Abschaltung des dritten Blocks am Samstag informiert. Erhöhte Radioaktivität sei nicht gemessen worden, hieß es.
Saporoschje liegt rund 570 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kiew. Die Anlage war 1984 in Betrieb genommen worden. In der Ukraine ereignete sich 1986 ein schwerer Unfall im mittlerweile stillgelegten Atomkraftwerk Tschernobyl. Die Reaktortypen in beiden Kraftwerken sind aber nicht baugleich.
Jazenjuk wies Demtschischin auch an, mitzuteilen, wann die normale Versorgung wieder aufgenommen wird. Der Strom war ukrainischen Medien zufolge am Dienstag gedrosselt worden. Ex-Energieminister Juri Prodan zufolge sollte sich die Lage bis diesen Samstag wieder normalisieren.
Im Südosten der Ukraine hat sich nach Angaben von Ministerpräsident Arseni Janzeniuk ein Atomunfall ereignet. Er habe den Energieminister angewiesen, dazu eine Pressekonferenz einzuberufen, sagte Jazeniuk am Mittwoch. Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.
Dem Energieminister zufolge sei der Reaktorbereich nicht vom Unfall betroffen. Es habe Probleme mit einem der Generatoren im Kraftwerk Saporischschja am Dnepr gegeben. Das Werk knapp 50 Kilometer von der Stadt Saporoschschja entfernt zählt sechs Reaktoren von je 1000 MW und ist damit die leistungsstärkste Nuklearanlage Europas.
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