Nato versenkt Schiffe in Tripolis

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(AP)

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Die Nato hat in der Nacht auf Freitag militärische Ziele im Hafen von Tripolis angegriffen. Bei dem Luftschlag wurden mehrere Schiffe zerstört.

Es seien acht Schiffe der Kriegsmarine Gaddafis getroffen worden. Ein Sprecher der Allianz betonte, alle seien Kriegsschiffe gewesen. In den vergangenen Wochen sei beobachtet worden, dass von Gaddafi-treuen Truppen Minen gelegt worden seien und dass der Einsatz der libyschen Marine zugenommen habe. Dies habe direkten Einfluss auf die Lieferung dringend benötigter humanitärer Hilfe gehabt und gefährde die Nato-Kräfte, hieß es in der Mitteilung.

Die Luftangriffe waren auch bei einer Pressekonferenz von Regierungssprecher Mussa Ibrahim deutlich zu hören. Er sagte, bei einem Treffen mit einer russischen Delegation am Dienstag habe ein Gesandter angeboten, die libyschen Streitkräfte von den Städten abzuziehen, sollten die Rebellen dies auch tun. „Wir sind sogar bereit, soweit zu gehen, alle Truppen von libyschen Städten und urbanen Zentren abzuziehen“, erklärte er. „Das ist ein neues Angebot.“ Als Teil eines Friedensabkommens müsse die NATO ihre Luftangriffe im Gegenzug auch einstellen. Die Rebellen haben frühere Offerten der Regierung mit der Begründung abgelehnt, Machthaber Muammar al Gaddafi nicht zu trauen.

Heftige Gefechte

Ziel eines weiteren Angriffs am frühen Freitagmorgen war laut libyschen Angaben eine Polizeiakademie in Tajoura. Am Donnerstag hatte sich Gaddafi erstmals seit Tagen wieder kurz im Staatsfernsehen gezeigt. Rebellen und Regierungstruppen lieferten sich heftige Gefechte um die Kontrolle zweier Schnellstraßen in den Nafusa-Bergen südlich der Hauptstadt. Diese werden insbesondere von den Rebellen als Versorgungsrouten genutzt.