Nato-Militärhund in der Gewalt der Taliban

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In Afghanistan haben Taliban-Kämpfer bei Feuergefechten einen Hund enführt, der zu einer britischen Spezialeinheit gehörte. Was mit ihm geschieht, ist unklar.

Sichtlich verängstigt schaut er auf dem Video drein, das Taliban-Kämpfer vor kurzem auf Twitter veröffentlicht haben: Ein britischer Militärhund, der von den schwer bewaffneten Kämpfern umzingelt ist. Der Hund ist angekettet, als er der Öffentlichkeit vorgeführt wird. Dieser trägt eine Art schwarze Veste, die zum Transport von Waffen dienen soll. Gemäss den Taliban hat der Hund auch ein GPS-Gerät bei sich getragen.

Die Taliban freuen sich über ihren Fang: „Allah hat den Mudschaheddin den Sieg geschenkt“, schreit einer der Kämpfer auf dem Video. Und: „Nieder mit ihnen, nieder mit ihren Spionen.“ Ein Sprecher der Taliban, Zabiullah Mujahid, sagte gemäss „Washington Post“, dass der Hund bei einem langen Feuergefecht zwischen den Koalitionstruppen und den Taliban in Alin Nigar in Afghanistan im Dezember geschnappt worden sei. „Der Hund war für die Amerikaner von großer Wichtigkeit. Er trug komplexe technische Geräte auf sich“, so Mujahid.

Koalitions-Truppen bestätigen Verlust

Will Griffin, ein Sprecher der internationalen Militärkoalition in Afghanistan, bestätigte gegenüber „Washington Post“, dass die Truppe im Dezember während einer Militär-Operation einen Hund verloren habe. Weitere Details wollte er aber nicht bekanntgeben. Das britische Militär bestätigte mittlerweile, dass der Hund der Rasse Belgischer Malinois, verwandt mit dem Belgischen Schäferhund, zu einer britischen Spezialeinheit gehört habe. Wie es mit dem Hund weitergeht, ist unklar.

Dass Hunde bei militärischen Spezial-Operationen im Einsatz sind, ist nicht ungewöhnlich. Besonders die Belgischen Malinois sind wegen ihrer Agilität und Ausdauer beliebt. In Afghanistan werden sie gerne auf Gelände vorgeschickt, die möglicherweise mit Sprengstoff versehen sind. Auch Terroristen setzen Hunde ein, im Irak unter anderem als tierische Sprengstoff-Attentäter.