/ MSF: Geldmittel bitter nötig
In einem offenen Brief appelliert die Organisation „Médecins sans frontières – Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) an die Luxemburger Regierung, in aller Dringlichkeit und mit allen verfügbaren Mitteln den „Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria“ zu unterstützen. Dies sei dringend nötig, da die Geber des Fonds ihre Mittel gekürzt haben.
Konkret fordert die Organisation die Regierung auf, ein Treffen der Geldgeber in die Wege zu leiten, um den Empfängerländern zu ermöglichen, ihre Anfragen zur Finanzierung für 2012 zu stellen. Daneben fordert MSF die Luxemburger Regierung dazu auf, die mehrjährige Vereinbarung gegenüber dem „Globalen Fonds“, die 2010 beschlossen wurde, einzuhalten. Auch könnten neue Wege gefunden werden, um die medizinischen Bedürfnisse der armen Länder gerecht zu werden, beispielsweise die Einführung einer Finanztransaktionssteuer.
Unzureichende Mittel
Der Fonds habe bislang große Erfolge erzielt, die eigentlich weitergeführt bzw. ausgeweitet werden müssten, so die MSF. Doch nun drohe Stillstand. Wegen unzureichender Mittel sei der Fonds im November 2011 gezwungen gewesen, die bereits angelaufene Finanzierungsrunde zu streichen, ohne alternative Möglichkeiten fur die Ausweitung der Bemühungen zu schaffen. Dies bedeute, dass frühestens 2014 zusätzliche Präventions- und Behandlungsprogramme beginnen können.
Erst im Juni 2011 hatten die Vereinten Nationen das Ziel vereinbart, bis 2015 insgesamt 15 Millionen Menschen Zugang zur HIV-Behandlung zu gewährleisten. Dies rückt nun in weite Ferne. Denn der Fonds ist auf die Finanzierung durch private und öffentliche Gelder angewiesen.
Positive Resultate
Die bis 2011 erzielten Resultate können sich sehen lassen, so der MSF. In jenem Jahr war die Zahl der Aids-Toten erstmals rückläufig. Den Patienten konnte der Zugang zu den lebensrettenden Aids-Therapien ermöglicht werden. Durch die frühzeitige Behandlung konnte die Ansteckungsgefahr durch sexuellen Kontakt zu 96 Prozent reduziert werden, so die MSF weiter.
Auch gab es eine positive Entwicklung bei den Tuberkulose-Fällen. Bei der Bekämpfung gegen Malaria wurden ebenfalls Fortschritte durch das Verteilen von insektizid-behandelten Mückenschutznetzen erzielt werden. Um diese Fortschritte zu erhalten und voranzutreiben, seien deshalb zusätzliche finanzielle Mittel notwendig, so die MSF.
Den „Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria“ gibt es seit 10 Jahren. Die Präventions- und Behandlungsprogramme des Fonds werden in 150 Ländern finanziert. Doch diese erfolgreiche Arbeit sei nun gefährdet. MSF ruft die luxemburgische Regierung auf, mit allen verfügbaren Mitteln den Globalen Fonds zu unterstützen.
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