/ Moskau lässt 80 Russen ausfliegen
Vier Busse mit rund 80 Insassen an Bord, darunter hauptsächlich Frauen und Kinder, überquerten am Dienstagmorgen den Grenzübergang Masnaa zum Libanon. Dort wurden sie von einem Vertreter der russischen Botschaft in Beirut empfangen.
Ursprünglich hatten Regierungsvertreter in Moskau mitgeteilt, die russischen Staatsbürger würden zunächst nach Beirut ausgeflogen und von dort in die Heimat gebracht. Wegen neu aufgeflammter Kämpfen in der Nähe des Flughafens von Damaskus wurde jedoch vermutlich die Landroute gewählt.
Die Maschine traf in der Nacht zum Mittwoch in Moskau ein. Mitarbeiter der russischen Botschaft in Damaskus spielten die Ausreisen herunter und betonten, man habe nur jenen unter die Arme gegriffen, die selbst um Hilfe bei der Heimreise gebeten hätten.
Zehntausende Russen leben in Syrien
Nach Angaben des Moskauer Außenministeriums leben Zehntausende Russen in Syrien, meist sind es mit Einheimischen verheiratete Frauen. Noch Tausende weitere Staatsbürger könnten auf dem Luft- oder Seeweg nach Hause gebracht werden. In Moskau trat der stellvertretende Außenminister Andrej Denissow dem Eindruck entgegen, es beginne ein großer Exodus. Russische Maschinen seien ohnehin nach Beirut geflogen, um auf Anfrage der syrischen Regierung humanitäre Hilfe zu bringen – und nähmen die Heimkehrwilligen nun eben mit zurück.
Offenbar zweifelt Russland immer mehr daran, dass sich der syrische Staatschef Baschar al-Assad gegen den seit fast zwei Jahren tobenden Aufstand weiter an der Macht halten kann. Moskau gilt als Assads wichtigster Verbündeter und hat mehrfach Resolutionen im UN-Sicherheitsrat gegen Damaskus verhindert. Zuletzt hatte sich Russland aber immer mehr von Assads Regime distanziert.
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