Morales muss wegen Snowden zwischenlanden

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Wegen der Suche nach Edward Snowden ist das Flugzeug des bolivianischen Präsidenten Evo Morales zu einer Zwischenlandung in Österreich gezwungen worden. Snowden war nicht an Bord.

Die Maschine des bolivianischen Präsidenten Evo Morales hat in der Nacht zum Mittwoch in Wien landen müssen. Wie die Regierung in La Paz weiter mitteilte, hatten zuvor Frankreich und Portugal Überflugrechte für das aus Moskau kommende Flugzeug verweigert. Grund seien „unbegründeten Verdächtigungen“ gewesen, dass sich der von den USA gesuchte Ex-Geheimdienstler Edward Snowden an Bord befinde, sagte Außenminister David Choquehuanca bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz in La Paz.

„Nach unserem Wissenstand stimmt es einfach nicht“, sagte der Sprecher des österreichischen Außenministeriums Alexander Schallenberg der Nachrichtenagentur dpa.

Überflugrechte verweigert

Boliviens Verteidigungsminister Rubén Saavedra erklärte dem venezolanischen Fernsehsender Telesur aus Wien, Frankreich habe dem Flugzeug von Morales schließlich doch Überflugrecht gewährt, nachdem Paris ein paar Stunden vorher „aus technischen Gründen“ dies verweigert hatte und die Maschine zu einer Landung in Wien gezwungen hatte. Frankreichs Regierung habe so ihren Fehler zugegeben, sagte Saavedra. Portugal, Italien und Spanien verweigerten die Überflugrechte jedoch, wurde Saaverdra weiter zitiert. Präsident Morales hatte an einer Konferenz in Moskau teilgenommen.

Saavedra hatte dem staatlichen Radiosender Partia Nueva in einem Telefongespräch aus Wien gesagt, die Präsidentenmaschine hätte französischen Luftraum überfliegen und eine Zwischenlandung in Lissabon einlegen wollen. Als das Flugzeug bereits in der Luft war, seien sie informiert worden, dass sie den französischen Luftraum nicht überfliegen könnten. Deshalb sei die Maschine in Wien gelandet.

Der südamerikanische Staatenbund Unasur soll Stellung zum Überflugverbot der Maschine des bolivianischen Präsidenten Evo Morales nehmen. Ecuadors Staatschef Rafael Correa und seine argentinische Kollegin Cristina Fernández de Kirchner forderten am Dienstagabend (Ortszeit) die Einberufung einer außerordentlichen Sitzung der Unasur, um gegen das Überflugverbot des bolivianischen Präsidentenflugzeugs über mehrere europäische Staaten Protest einzulegen. Argentiniens Cristina Kirchner erklärte über ihren Twitter-Account, der peruanische Präsident und Unasur-Vorsitzende Ollanta Humala habe ihr die Einberufung der Sitzung bestätigt.