„Mit offenem Visier“

„Mit offenem Visier“
(Martin Valentin Fuchs)

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Am Sonntag wählt Österreich. Europa fürchtet den Rechtsruck. Der Wiener Autor Armin Thurnher spricht im Tageblatt über sein Land, Europa und darüber, was die Rechte hat und die anderen verloren haben.

Armin Thurnher nennt die Dinge beim Namen. So beschreibt er den harten politischen Kern der FPÖ als faschistisch. Die Freiheitliche Partei Österreichs also eher die Faschistische Partei Österreichs? „Man braucht eine Auseinandersetzung mit offenem Visier“, erklärt Thurnher, alles andere hält er „für Unsinn“.

Viele Nachahmer hat der Gründer, Herausgeber und Chefredakteur der Wiener Stadtzeitung „Falter“ in Österreich nicht. Es hat ihn gewundert, dass das „nicht mehr Leute aufregt“. Ausländische Kollegen fragen danach, sagt Thurnher im Tageblatt-Gespräch (das ganze Interview lesen Sie in der Mittwochsausgabe des Tageblatt), „die inländischen schlagen eher den Kragen hoch und wollen es nicht so genau wissen“.

„Rechte brennen, an die Macht zu kommen“

Armin Thurnher, 1949 geboren, hat ins traditionelle Café Korb in Wien geladen. Bei Melange und Frankfurter wird zuerst geseufzt, dann analysiert. Wie groß die Bedrohung durch die FPÖ ist. Wie das Versagen der Mitte-Parteien zu erklären ist. Und was das alles mit Europa zu tun hat. Sein eben erschienenes Buch „Ach, Österreich! Europäische Lektionen aus der Alpenrepublik“ handelt vom Aufstieg rechter Kräfte in Österreich und lässt auch die europäische Perspektive nicht aus.

„Insgesamt stimmt das Gefühl mit Europa nicht“, stellt Thurnher fest. Auch das sei ein Grund für den Erfolg der Rechten, nicht nur in Österreich. Es ist aber beileibe nicht der einzige. Die heutige Politikergeneration „brenne nicht“, nicht einmal darauf „im Amt zu bleiben“. Das spürten die Leute. Ganz anders die Rechten: „Die brennen dafür, die EU zu zerstören, die brennen dafür, Österreich wieder zu einem Nationalstaat zu machen – und die brennen vor allem dafür, selbst an die Macht zu kommen.“ Die Rechten haben damit den Anderen etwsa in der Politik Unabdingbares voraus: „ein politisches Projekt“.

Was Armin Thurnher sonst noch von der FPÖ hält und wieso es wichtig ist, Wähler und Politiker nicht einen Topf zu schmeißen, was er bei den Sozialdemokraten und den Konservativen noch vermisst, was ihn so schmerzt und wieso er trotzdem die Hoffnung nicht aufgibt – das ganze Interview lesen Sie in der Mittwochsausgabe des Tageblatt.