Mit dem Dienstauto unterwegs

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LUXEMBURG - Einer Studie zufolge profitieren mehr als 10 Prozent der Luxemburger Arbeitnehmer von sogenannten Sachleistungen. Die beliebteste Naturalleistung bleibt der Firmenwagen.

Bei Sachleistungen handelt es sich um Objekte und Dienstleistungen, welche Arbeitnehmern zu vorteilhaften Bedingungen zugesprochen werden und von welchen sie auch in ihrem Privatleben profitieren können, wie ein Firmenwagen, Essensgutscheine, Transportgutscheine, Rabattkarten, zusätzliche Versicherungen, Preisnachlässe usw. Die Sachleistungen werden jedoch besteuert. Auch Sozialabgaben werden bei ihnen fällig.

Seit 2007 wird die Studie EU-SILC durchgeführt. Es ist eine Erhebung über das Einkommen und die Lebensbedingungen der Haushalte in der EU. Eines der Kapitel dieser Studie, das der Statec am Donnerstag veröffentlichte, handelt von den Sachleistungen.

Für private Zwecke

Aus der europäischen Studie geht hervor, dass 11,8 Prozent der Arbeitnehmer im Jahre 2012 Sachleistugen erhielten. 6,8 Prozent der Angestellten wurde ein Firmenauto zur Verfügung gestellt, das sie auch für private Zwecke nutzen konnten. Die Erhebung zeigt auch, dass etwa 40 Prozent der leitenden Angestellten von Sachleistungen profitierten. Bei den sogenannten intellektuellen Berufen waren es immerhin 21,1 Prozent, bei den technischen Berufen 14 Prozent, bei den Verwaltungsangestellten 8,1 Prozent und bei den Handarbeitern 4,9 Prozent.

Der Firmenwagen ist die beliebteste Sachleistung. 33 Prozent der leitenden Angestellten benutzten 2012 einen von der Firma gestellten Wagen. Bei allen anderen Berufsgruppen sinkt die Häufigkeit der Firmenwagen aber auf unter 10 Prozent. Männer (8,5 Prozent) erhalten öfters ein Firmenauto als Frauen (2,4 Prozent). Männer (14 Prozent) kommen im Allgemeinen auch mehr in den Genuss von Sachleistungen als Frauen (9,1 Prozent).

Verantwortung wird belohnt

Bei Angestellten, die innerhalb ihres Unternehmens Verantwortung haben oder eine Überwachungsfunktion innehaben ist die Chance, eine Sachleistung zu bekommen, drei Mal höher, als bei den anderen Arbeitnehmern, so der Statec. So fahren 15,7 Prozent der Manager mit einem Firmenwagen. Fast 11 Prozent kommen in den Genuss anderer Vorteile. Eine Festanstellung erhöht ebenfalls die Chance Sachleistungen zu erhalten.

Angestellte des Dienstleistungssektors profitieren mit durchschnittlcih 12,5 Prozent häufiger von Sachleistungen als die Arbeitnehmer der anderen Bereiche. Im Industriesektor waren es nur 9,1 Prozent. Im Dienstleistungesektor sind es vor allem die Beschäftigten des Banken- und Versicherungswesens, der Immobilienbranche, der Forschung oder der Verwaltungen der Betriebe, welche die meisten Naturalleistungen zugesprochen bekommen. 2012 waren fast 23 Prozent diser Angestellten in diesem Fall. Aber auch im Handel, im Kommunikations-Bereich und im Horesca-Bereich sind der Studie zufolge Firmenwagen gang und gäbe.

Weniger Sachleistungen beim Staat

Bei der Staatsverwaltung, den Sozialorganisationen, den Lehrkräften, und den Gesu8ndheitsberufen sind Dienstwagen eher die Ausnahme. Sie profitieren oft aber von anderen Sachleistungen wie Essensgutscheinen oder Vorteilspreisen.

Unterschiede stellte der Statec auch fest, was die Größe der Betiebe betrifft. Je größer das Unternehmen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Naturalleistungen entrichtet werden.

Insgesamt bleiben die Sachleistungen aber begrenzt. Sie stellen durchschnittlich nur 0,8 Prozent des gesamten Einkommens der Arbeitnehmer dar. 0,5 Prozent davon stellen den Dienstwagen dar. Es gebe aber große Unterschiede in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen, so der Statec.