Mindestens 34 Tote bei IS-Anschlag

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Bei einem Anschlag auf Schiiten sind in der irakischen Hauptstadt Bagdad mindestens 34 Menschen getötet worden.

Ein Attentäter habe sich inmitten einer schiitischen Trauerfeier im Viertel al-Schaab in die Luft gesprengt, teilten Sicherheits- und Rettungskräfte am Samstag mit. Zu dem Angriff – dem blutigsten Anschlag in Bagdad seit drei Monaten – bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), die Schiiten als Ungläubige betrachtet.

Den Angaben zufolge wurden bei dem Anschlag in dem Viertel im Norden der Hauptstadt auch 36 Menschen verletzt. Die IS-Miliz hat seit ihrer Blitzoffensive im Sommer 2014 im Irak wieder deutlich an Boden verloren und sieht sich inzwischen einer bevorstehenden Offensive auf ihre letzte Hochburg Mossul ausgesetzt; dies hindert die Extremistengruppe jedoch nicht daran, in Bagdad und anderen Städten Anschläge auf Zivilisten zu verüben.

Explosion beim Mittagessen

Der Anschlagsort in einem großen Zelt war nach der Explosion verwüstet. Laut Augenzeugen sprengte sich der Attentäter in dem Zelt in die Luft, als gerade das Mittagessen serviert wurde. Während einige Quellen von einer Trauerfeier sprachen, hieß es von anderer Seite, es habe sich um die Ausgabe von Essen anlässlich der Feierlichkeiten zum schiitischen Aschura-Fest gehandelt.

Die Schiiten weltweit hatten am Mittwoch das Aschura-Fest begangen, bei dem sie des Martyriums von Imam Hussein gedenken, einem Enkel des Propheten Mohammed, der im Jahr 680 in der Schlacht von Kerbela von dem sunnitischen Kalifen Jasid getötet worden war. Während des wichtigsten schiitischen Feiertags gab es im Irak und in Afghanistan mehrere blutige Anschläge auf Versammlungen der Schiiten.

Der Anschlag war der blutigste seit Anfang Juli, als ein Selbstmordattentäter in einem belebten Geschäftsviertel von Bagdad mehr als 300 Menschen in den Tod riss. Experten erwarten, dass die IS-Miliz verstärkt auf Anschläge zurückgreifen wird, wenn sie weiter an Boden verliert. Die Extremisten wurden bereits aus wichtigen Städten wie Ramadi, Falludscha und Tikrit vertrieben, doch dürfte die Rückeroberung der Millionenstadt Mossul ungleich schwieriger werden.