Milliardär will 2000 Kilometer Elektrozaun

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Der ukrainische Milliardär Igor Kolomojski will die Grenze zu Russland auf der kompletten Länge von 1920 Kilometern mit einem Elektrozaun absichern.

Die mit Stacheldraht verstärkte Absperrung sei notwendig, um die Ukraine vor Eindringlingen aus dem Nachbarland zu schützen, „das eine aggressive Politik gegenüber der Ukraine verfolgt“, sagte der Stellvertreter des vor drei Monaten zum Gouverneur der Region Dnepropetrowsk ernannten Unternehmers, Gennadi Korban, am Freitag örtlichen Nachrichtenagenturen. Kolomojski wolle vor dem Zaun außerdem Gräben ausheben und ferngesteuerte Minen verlegen.

Der Vorschlag sei an Präsident Petro Poroschenko übermittelt worden. Der Staatschef äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorhaben. Das Projekt könne innerhalb von sechs Monaten fertiggestellt werden, erklärte Korban. Die Kosten in Höhe von 100 Millionen Euro sollen demnach durch Spenden gedeckt werden. Das gesamte Grenzgebiet soll dem Plan zufolge von Einheiten des Innenministeriums und der Nationalgarde gesichert werden.

Milliardär war Gouverneur

Der russlandkritische Oligarch Kolomojski zählt zu den reichsten Männern der Ukraine und war im März von der prowestlichen Führung in Kiew als Gouverneur eingesetzt worden. Die ukrainische Armee führt derzeit eine Offensive gegen prorussischen Separatisten im Osten des Landes. Kiew wirft Moskau vor, den Aufstand der Milizen zu unterstützen.

Am Donnerstag beschwerte sich Poroschenko in einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin über das angebliche Eindringen russischer Panzer auf ukrainisches Staatsgebiet. Am Freitag griff die Armee nach Angaben von Innenminister Arsen Awakow Stellungen der prorusssichen Milizen in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol an. Er sprach von „bedeutenden Verlusten“ auf Seiten der Aufständischen. Bei den Kämpfen seien zwei Soldaten der Regierungstruppen verletzt worden.